Wer uns und unseren Blog genauer kennt, weiss von unserer Begeisterung für die Welt der Gletscher. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass wir auch auf unseren Island Reisen intensive die Chance genutzt haben, den Giganten aus Eis näherzukommen. Die allermeisten Island-Besucher werden sicherlich mindestens einmal eine Gletscherzunge besuchen, meist ist der Sólheimajökull im Süden oder der Skaftafellsjökull im Südosten. Der grosse Vorteil vieler isländischer Gletscherzungen ist ihrer grösstenteils einfache Erreichbarkeit, teils ziehen sich die Gletscherzungen bis hinab ins Flachland beziehungsweise sind durch Zufahrtsstrassen leicht erreichbar.
Man sollte die Chance nutzen auf Island mindestens zwei oder drei Gletscher zu besuchen, denn für die meisten ergibt sich nicht mehr so schnell und nicht mehr so einfach die Möglichkeit einen Gletscher hautnah zu erleben.
Wichtig bei allen Unternehmungen an oder auf Gletschern ist diese nicht zu betreten ohne die nötige Erfahrung oder Ausrüstung. Wer eine Gletschertour machen möchte, sollte eine geführte Gletscherwanderung machen, persönlich empfehlen können wir zum einen die Gletschertour auf dem Sólheimajökull und die Tour auf dem Falljökull.
Die meisten Gletscher und Firnfeld auf Island liegen nicht im Süden am Vatnajkökull sondern im Norden zwischen den Ortschaften Skagafjörður und Akureyri. Hier gibt es über 170 Gletscher die allerdings alle winzig klein sind.
Wo? Wann? und Wie? Islands Gletscher kurz und knapp
In der isländischen Sprache bedeutet das Wort oder die Wortendung „Jökull“ auf Deutsch Gletscher so zum Beispiel: Sólheimajökull. Die meisten Auslassgletscher, die man ohne grössere Probleme besuchen kann, liegen im Südosten des Landes und gehören zum Vatnajökull. Im Süden von Island am Mýrdalsjökull findet man ebenfalls eine sehr einfach zu erreichende Gletscherzunge.
Ein Gletscherbesuch oder eine Tour sollte bei jeder Island Reise mit dazugehören, dabei spielt es im ersten Moment keine Rolle zu welcher Jahreszeit man in Island ist. Die beste Reisezeit ist der Sommer und Herbst, da nur in dieser Zeit die Gletscherzungen einfach erreichen sind, ein weiterer Vorteil ist, durch den fehlenden Schnee kann man alle Details wie Gletscherspalten bestens erkennen, aber auch der Winter kann sehr reizvoll sein, da sich dann ganz andere Lichtstimmungen ergeben.
Wer mit einem normalen PKW auf Island unterwegs ist, kann nur wenige Gletscherzungen besuchen, so den Sólheimajökull, den Kvíárjökull, Fjallsjökull, Skaftafellsjökull oder den Svínafellsjökull. Alle anderen Gletscherzungen kann man nur mit einem 4×4 Fahrzeug erreichen, als Alternative bietet sich natürlich auch eine Wanderung zu den einzelnen Gletscherzungen an.
Lohnt sich der Besuch eines Gletschers?
Diese Frage mag sich der ein oder andere in der Planungsphase wohl stellen, um es gleich vorwegzunehmen, unsere Antwort darauf wäre ein klares: JA!!!! Wir würden eher die Frage aufwerfen, was spricht gegen einen Besuch einer oder mehrerer Gletscherzungen?
Bei unserer Planung und bei den Recherchen zum Beispiel bei YouTube haben wir festgestellt, dass für viele Gletscher eine eher untergeordnete Rolle spielen, viel mehr sind es die zahlreichen Wasserfälle, das Flugzeugwrack oder der Black Beach, die auf der To-do-Liste weit oben stehen.
Lohnen sich Gletschertouren?
Die allermeisten Touristen haben keine Erfahrung was Gletscher betrifft, deshalb ist es wichtig nur in Begleitung eines Führers Gletscher zu betreten, da es viele Gefahren gibt. Es gibt unzählige Touranbieter, die verschiedene Arten von Gletscherwanderungen anbieten. Hier eine Übersicht der häufigsten Touren:
Kleine Gletscherwanderungen
- Die Kleine Gletscherwanderung empfiehlt sich für alle, die nur wenig Zeit haben und ihr Budget schonen müssen. Die Wanderung auf dem Gletscher dauert zwischen 1 und 2 Stunden, der Rest der Zeit benötigt man zur Vorbereitung und die Anfahrt. Wir finden das 1-2 Stunden nicht wirklich viel Zeit sind, um einen Gletscher zu entdecken, deshalb sollte man, wenn Zeit und Budget vorhanden ist die grosse Gletschertour buchen.
Grosse Gletscherwanderungen
- Die Grosse Tour geht bei den meisten Anbietern rund 4-6 Stunden auf dem Gletscher, eine Stunde dauert die Anreise sowie das Anlegen der Ausrüstung. Bei dieser Tour hat man ausreichend Zeit, genügend Fotos zu machen und viel Wissenswertes über den Gletscher zu hören.
Gletscherwanderungen und Klettern
- Bei dieser Tour erlebt man gleich zwei Highlights, zum einen wandert man einige Zeit lang über den Gletscher und danach steht das Eisklettern auf dem Programm. Für Leute die etwas Nervenkitzel suchen sicherlich eine tolle Sachen. Je nach Anbieter gibt es grosse Unterschiede in der Dauer.
Gletscherhöhlen Tour
- Viele Gletscher verfügen über Gletscherhöhlen, die man zum Teil besuchen kann, egal ob im Sommer oder Winter. Die schönsten Höhlen kann man allerdings nur im Winter bestaunen. Die Anfahrt ist meist recht lang, es gibt Touren, wo man ausschliesslich die Höhle besucht und dann wieder zurückkehrt oder aber man wandert noch 1-2 Stunden auf dem Gletscher herum. Sicherlich eine spannende Sache, allerdings nur im Winter.
Schneemobil Touren
- Bei den Schneemobiltouren steht der Fun und die Aktion im Vordergrund. Vom Gletscher bekommt man nicht wirklich viel mit, da die Tour auf flachen Stücken des Gletschers stattfinden und man somit die typischen Erscheinungsformen nicht sieht. Wer also Spalten, Höhlen und das Gletschereis sehen und anfassen möchte sollte lieber eine Wanderung buchen.
Kajak oder Zodiac Touren
- Eine weitere Möglichkeit einen Gletscher zu erleben sind Bootstouren, dabei gibt es die Auswahl zwischen Kajak oder Zodiac Touren. Das Zodiac ist ein Schlauchboot, wo rund10 Personen Platz finden, hier ist man circa 75-90 Minuten auf der Lagune unterwegs. Im Kajak ist man allein und fährt unter Anleitung eines Guides über die Lagune. Den Gletscher sieht man nur aus einer gewissen Entfernung, dafür bekommt man eine ganz andere Perspektive auf die Gletscherfront, von der jederzeit Eisbrocken abbrechen können.
Wissenswertes über die Gletscher Islands
Auf Island gibt es 13 grosse Eiskappen oder Plateaugletscher, die wiederum aus kleineren Auslassgletschern beziehungsweise Gletscherzungen bestehen. Wenn man auf Island unterwegs ist und das Wetter bietet eine gewisse Weitsicht, kann man von vielen Orte aus Gletscher sehen. Der mit Abstand mächtigste und grösste Gletscher ist der Vatnajökull, er hat eine Fläche von circa 7698 km² (Stand 2021), was mehr als Hundertfache des Aletschgletscher in der Schweiz ist, der nur rund 76 km² gross ist. Würde man an der breitesten Stelle von Norden nach Süden laufen müsste man rund 96 km zurücklegen, Auf der Ost West Achse wären es sogar 145-km-Strecke. Der zweitgrösste Gletscher ist der Langjökull, der nur ein 1/9 der Grösse des Vatnajökulls besitzt. Der kleinste der 13 Hauptgletscher auf Island ist der zugleich einer der bekannteste, der Snæfellsjökull, er gilt als einer der berühmtesten Berg und spielt eine Bedeutenden Rolle in der Literatur. Es war der französische Autor Jules Verne, der den Snæfellsjökull in seinem Roman Reise zum Mittelpunkt der Erde als Einstiegspunkt in die Unterwelt bezeichnete.
Hoffellsjökull
Die circa 12 km lange Gletscherzunge des Hoffellsjökull gehört zum Vatnajökull und liegt im äussersten Südosten. Für uns ist es mit der schönste Ort, da es auch eine Lagune gibt, mit grossen und kleine Eisbergen.
Anfahrt: Von der Ringstrasse sind es rund 7,5 km bis zum Parkplatz, allerdings braucht man für die letzten 4 km zwingend ein 4×4 Fahrzeug, da man je nach Beschaffenheit der Strecke Flussläufe queren muss, was aber nicht immer der Fall ist, daneben ist die Piste durchsetzt von zahlreichen tiefen Schlaglöchern. Am Ende der Strasse direkt vor der Endmoräne liegt ein kleiner Parkplatz mit einigen Informationstafeln zum Gletscher und der Region.
Fotografieren: Der Hoffellsjökull ist ein toller Foto-Spot, durch die mit Eisbergen gefüllt Lagune bieten sich immer wieder unterschiedliche Motive an. Selbst bei schlechtem Wetter ist der Gletscher absolut sehenswert. Den besten Überblick hat man direkt von der Moräne am Parkplatz aus.
Wanderungen: Am Parkplatz starteten verschiedene Wandertouren, darunter zwei kleine Rundwanderungen sowie die Tour auf den Geitafellsbjörg.
Fláajökull
Informationen: Der Fláajökull ist ein Auslassgletscher des Vatnajökull, die Zunge fliesst sehr gerade und mit grossem Gefälle den Hang hinab. Er ist rund 15 km lang und hat eine Breite von 2 km, im Gletschervorfeld hat sein ein grosser See gebildet, der durch einen Damm begrenzt wird.
Anfahrt: Für das Auge des Betrachters wirkt es als liege der Gletscher nur ein kleines Stück abseits der Ringstrasse, doch es täuscht, der Weg zieht sich ordentlich in die Länge, genauer gesagt gute 10 km. Nach Regenreichen Tagen stehen Abschnitte der Piste regelrecht Unterwasser, hier ist ein Vorwärtskommen nur noch mit einem 4×4 Fahrzeug möglich. Am Anfang des Gletschersees gibt es einen Parkplatz, man kann aber auch noch über den Damm hinweg fahren, hier muss man auf Gegenverkehr achten da es auf der Strecke nur sehr wenige Ausweichmöglichkeiten gibt, am Ende der Strasse liegt ein weiterer Parkplatz der als Ausgangspunkt für Wanderungen dient.
Fotografieren: Der Fláajökull ist ein tolles Fotomotiv besonders die Gletscherspalten und Seracs gehören zu den schönsten, die wir auf Island gesehen haben, dafür muss man allerdings auch etwas Fussweg in Kauf nehmen.
Wanderungen: Vom letzten Parkplatz aus kann man zu einer schönen Wanderung starten in Richtung der Gletscherzunge, entlang des Weges stehen Informationstafeln, die bereits einige Jahr auf dem Buckel haben und leider nur in isländischer Sprache sind. Für den Hin- und Rückweg muss man zwischen 1 1/2 bis 2 Stunden rechnen.
Heinabergsjökull
Informationen: Der Heinabergsjökull ist ein Auslassgletscher im Südosten des Vatnajökull Plateaugletscher. Er ist ungefähr 15 km lang und im Schnitt 1,5 km breit. Zwei Seitenarme des Skálafelljökull fliessen oberhalb des Hafrafell in den Heinabergsjökull und bilden dort eine markante Mittelmoräne, der Schutt der Moräne wird auf der linken Seite des Gletschersee abgelagert.
Anfahrt: Die Gletscherzunge des Heinabergsjökull erreicht man über eine Schotterpiste von der Ringstrasse 1 aus, die Abzweigung liegt von Höfn kommend rund 1 km vor der Brücke über den Fluss Kolgríma. Aus der Richtung Reykjavik 1 km hinter der Brücke über den Fluss. Der Schotterpiste folgend erreicht man nach circa 9 km den Parkplatz an der Gletscherlagune. Hier gibt es auch ein öffentliches WC-Häuschen.
Fotografieren: Der Heinabergsjökull und sein Gletschersee sind hervorragend geeignet zum Fotografieren.
Wanderungen: Der grosse Parkplatz ist Ausgangspunkt zahlreicher Wanderung in der Region.
Besuchsfaktor: Die Gletscherzunge des Heinabergsjökull ist einfach erreichbar und bietet einen tollen Blick auf den Gletscher und die Gletscherlagune. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass du die Umgebung zu Fuss erkunden kannst und nicht nur auf einen Bereich beschränkt bist.
Wenn dein Tagesprogramm sehr straff ist und du nur wenig Zeit zur Verfügung hast, ist der Heinabergsjökull eine gute Option für dich. Für die Anfahrt und den Besuch musst du mit rund 1 Stunde rechnen.
Skálafelljökull
Information: Die Zunge des Skálafelljökull ist eine von vielen Gletscherzungen des Vatnajökull und liegt 35 km Luftlinie von der bekannten Gletscherlagune Jökulsárlón entfernt.
Anfahrt: Die Gletscherzunge des Skálafelljökull ist mit dem Auto nicht direkt erreichbar da der Fluss Kolgríma den Weg blockiert. Über die Schotterpiste, die zum Heinabergsjökull führt, gibt es nach circa 3 km eine Abzweigung, die zum Fluss Kolgríma führt, ab hier muss man dem Flussufer zu Fuss in nördlicher Richtung folgen und erreicht so den nächsten Punkt am Skálafelljökull. Den Kolgríma kann man nicht überqueren, da er sehr breit und tief ist und darüber hinaus ist die Strömung ausgesprochen stark ist.
Möchtest du den Gletscher von nahem bestaunen, musst du eine Wanderung von mindestens 5,5 km einplanen. Mehr Informationen findest du im folgenden Beitrag: Wanderung zum Skálafelljökull
Besuchsfaktor: Den Skálafelljökull siehst du zwar bereits auf grösserer Entfernung, doch die mit dem Auto ist die Anfahrt nicht ganz einfach. Um den Gletscher von nahem zu bestaunen, musst du eine längere Wanderung in Kaufnehmen, weshalb sich der Skálafelljökull nur anbietet, wenn du genügend Zeit im Gepäck hast. Dann allerdings wirst du mit einem grandiosen Ausblick auf den Gletscher mit all seinen Gletscherspalten und Eisschollen belohnt. Auf der Wanderung über den Gletscherlehrpfad erfährst du viel Wissenswertes über den Gletscher und die Landschaft, die er geformt hat.
Fjallsjökull
Kvíárjökull
Informationen: Der Kvíárjökull ist ein circa 7 km langer Auslassgletscher des Vatnajökull. Stehst du auf dem Hügel am Parkplatz und schaust in Richtung Gletscher erblickst du auf deiner rechten Seite den Moränenwall Kambsmýrarkambur (129 Meter hoch) und zu deiner linken den Moränenwall Kvíármýrarkambur (150 Meter hoch). An den ehemaligen Seitenmoränen kannst du ausgezeichnet das letzte Gletscher-Maximum erkennen. Beide Seitenmoränen sind nicht durchgängig, was daran liegt, dass hier das Gletschereis den Wall durchbrach und sich zu den Seiten hin ausbreitete.
Oberhalb des Kvíárjökull liegt der Vulkan Öræfajökull der vom gleichnamigen Gletscher bedeckt ist, die Caldera ist 14 km² gross und vollständig vom Gletscher bedeckt. Der höchste Berg Islands, der Hvannadalshnúkur, ist Teil des Vulkans Öræfajökull.
Anfahrt: Der Kvíárjökull liegt so zusagen direkt an der Ringstrasse doch wird er nur sehr sporadisch besucht, was an den zwei Seitenmoränen liegt, die den Gletscher vor neugierigen Blicken schützt. Eine kleine Zufahrt südlich des Flusses Kvíá führt hinauf zu einem kleinen Parkplatz.
Wandern: Vom Parkplatz aus kannst du rund einen Kilometer in Richtung Gletscher laufen wobei dies abhängig ist vom Wasserstand des Sees.
Breiðamerkurjökull
Informationen: Die Gletscherzunge Breiðamerkurjökull ist rund 12 km breite und setzt sich aus drei Gletscherströmen zusammen, dem Esjufjallajökull, dem Mávabyggðajökull und dem Norðlingalaegðarjökull. Der Breiðamerkurjökull stiess in der Vergangenheit immer wieder bis zum Meer vor und zog sich im ständigen Wechseln mal vor und mal zurück, dabei hobelte er das Bett des Jökulsárlón Sees aus. In den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts begann der kontinuierliche Gletscherrückzug. Heute liegt das Eis des Gletschers circa 9 km vom Strand entfernt. Jedes Jahr brechen rund 600 Meter an Eis vom Gletscher ab, gleichzeitig fliessen vom oberen Teil des Gletschers aber nur ungefähr 300 Meter nach, somit verliert der Breiðamerkurjökull jedes Jahr +-300 Metern an Länge.
Anfahrt: Die Gletscherzunge Breiðamerkurjökull kann man nur mit Spezialfahrzeugen erreichen. Am einfachsten ist es man besucht die Gletscherlagune Jökulsárlón von hier hat man einen wunderschönen Blick über den See bis zum Breiðamerkurjökull.
Svínafellsjökull
Falljökull
Skaftafellsjökull
Information: Der Skaftafellsjökull ist ein weiterer Auslassgletscher des riesigen Vatnajökull und befindet sich im Süden des Plateaugletscher. Mit einer geschätzten Länge von rund 10 km gehört er zu den kleineren Gletscherzungen des Vatnajökull. Am Ende der kleinen Eiszeit zwischen 1870 und 1890 waren der Skaftafellsjökull und der benachbarte Svínafellsjökull am Ende der Gletscherzunge noch miteinander verbunden. Um das Jahr 1930 trennten sich die Zungen voneinander, seitdem befindet sich der Skaftafellsjökull fast permanent am Zurückziehen.
Anfahrt: Das Besucherzentrum Skaftafell liegt circa 330 km östlich von Reykjavik entfernt. Von der Ringstrasse zweigt eine 2 km lange Strasse zum grossen Parkplatz am Skaftafell Visitor Center ab. Am Besucherzentrum befindet sich ein Campingplatz, öffentliche Toiletten und Essensstände.
Fotografieren: Fotografen werden am Skaftafellsjökull ihren Spass haben, denn es gibt dutzende tolle Locations, von denen man aus den Gletscher fotografieren kann. Angefangen vom Aussichtspunkt direkt an der Ringstrasse über den Gletschersee oder den berühmten Aussichtspunkt Sjónarnípa oberhalb der Gletscherzunge.
Wanderung: Wenn du auf Island eine Gletscherzunge suchst, die zum einen einfach zu erreichen ist, aber trotzdem eine gewisse Auswahl an Wanderungen bietet, bist du am Skaftafellsjökull genau richtig. Der Skaftafellsjökull liegt direkt an der Ringstrasse, vom Besucherzentrum aus gibt es verschiedene Wanderungen, die direkt zur Zunge oder oberhalb entlangführen. Alle Details zu unserer findest du in unserem Beitrag: Wanderung zum Skaftafellsjökull
Skeiðarárjökull
Information: Der Skeiðarárjökull ist der grösste Auslassgletscher des Vatnajökull und liegt im Süden des Plateaugletscher. Fährt man von Reykjavik kommend in Richtung Skaftafell, ist der Skeiðarárjökull die erste Gletscherzunge, die man erblicken kann auf der linken Seite, gefühlt eine Ewigkeit begleitet sie einen auf der Fahrt entlang Ringstrasse. Die Gletscherzunge hat an ihrem Ende eine Breite von gut 18 km und eine Länge von circa 28 km. Oberhalb des Skeiðarárjökull liegt der Vulkan Grímsvötn, bei Eruptionen entstehen zumeist subglaziale Seen unter dem Gletschereis, die dann plötzlich aus der Gletscherzunge des Skeiðarárjökull ausbrechen können, so wie 1996, als ein Gletscherlauf die Brücke an der Ringstrasse zerstörte, heute steht an der Stelle ein Denkmal.
Anfahrt: Eine Direkte Zufahrt zum Skeiðarárjökull gibt es nicht, einzige Möglichkeit dem Gletscher etwas näherzukommen ist eine Schotterpiste, die zum Moränenwall aus dem Jahr 1890 führt, hier liegt ein Parkplatz, von dem man die Zunge erkennen kann.
Fotografieren: Den Skeiðarárjökull zu fotografieren ist ohne Drohne schwierig, da der Gletscher sehr flach ausläuft. Ein weiteres Problem ist die Entfernung, selbst nach der Wanderung zum Gletschersee ist die eigentliche Gletscherfront immer noch gut 1 km entfernt. Neben einer Drohne kann man auch einen Rundflug über den Gletscher machen, Vorteil dabei ist, dass man die tollen Muster bestens sehen kann, die sich durch Vulkanasche auf dem Eis gebildet haben.
Wanderung: Wer den Skeiðarárjökull von nahem betrachten möchte, muss eine längere Wanderung unternehmen, vom Parkplatz aus sind es rund 3 km pro Weg, bis man den Gletschersee erreicht hat, man kann auch noch weiter laufen, hier ist aber Orientierungssinn unerlässlich. Alles Details gibt es im Beitrag: Wanderung zum Skeiðarárjökull
Sólheimajökull
Informationen: Der Plateaugletscher Mýrdalsjökull liegt im Süden von Island und ist rund 515 km² (2022) gross, er zählt damit zum viertgrössten Gletscher auf Island. Zahlreiche Gletscherzungen fliessen in alle Richtungen an den Rändern des Mýrdalsjökull ins Tal hinab. Eine davon ist der 9 km lange Sólheimajökull, er zählt mit zu den meistbesuchtesten Gletscherzungen auf Island.
Anfahrt: Für die meisten Island Reisenden ist der Sólheimajökull die erste Gletscherzunge, die man zu sehen bekommt. Von der Ringstrasse aus führt eine 4 km lange geteerte Strasse zum riesigen Parkplatz (kostenpflichtig) an der Lagune des Sólheimajökull.
Fotografieren: Nirgendwo auf Island kommst du so einfach an den Rand eines Gletschers. Für Fotografen ist der Sólheimajökull ein Paradies, hier kannst du viele herrliche Aufnahmen der Gletscherzunge und der Gletscherfront machen.
Wandern: In der Umgebung des Sólheimajökull kann man nur zwischen dem Parkplatz und dem Gletscherrand wandern gehen, ansonsten gibt es keine offiziellen Routen. Was man allerdings machen kann, sind geführte Gletscherwanderungen. Verschiedene Touranbieter führen kurze oder lange Gletschertouren an. Wir haben eine davon gemacht und waren sehr gegeistert davon. Die Touren sind zwar kein Schnäppchen, aber wo hat man so einfach die Möglichkeit eine Gletscherwanderung zu machen. Falls du neugierig bist und mehr wissen und sehen möchtest, schaut dir unseren Beitrag an: Gletscherwanderung auf dem Sólheimajökull
Kötlujökull
Informationen: Der Kötlujökull steht in keinem Reiseführer wird aber trotzdem von zahlreichen Island Reisenden besucht, ohne dass sie es wissen. Kötlujökull ist eine Auslassgletscher des 515 km² (2022) grossen Plateaugletschers Mýrdalsjökull und ist Ziel für viele Touren zu Gletscherhöhlen.
Anfahrt: Von der Ringstrasse 1 aus führt eine schier endlose Schotterpiste zum Gletscherrand. Manche Abschnitte der Piste sind von Löchern und Buckeln durchzogen und es müssen je nach Wasserstand Flüsse gefurtet werden. Das Fahren macht nur wenig Spass und man sollte die Piste nur mit einem guten 4×4 Fahrzeug befahren.
Fotografieren: Für uns persönlich war der Kötlujökull eine der schönsten Orte zum Fotografieren von Gletschern. Die Landschaft ist extrem abwechslungsreich und vielfältig, dass man fast nicht mehr weg möchte.
Wandern: Hier sollte man mit grösster Vorsicht vorgehen denn das Umfeld des Gletschers ist kein Spielplatz, deshalb sollte man stets einen Sicherheitsabstand zum Eis wahren und schauen, wohin man läuft, nicht umsonst sind Warnschilder vor Ort aufgestellt.
Þórisjökull
Informationen: Der Þórisjökull bedeckt eine Fläche von rund 23,4 km² (2020) und ist damit der achtgrösste Gletscher Islands. Unter dem Eisschild liegt ein Tafelvulkan, nur wenige Kilometer vom Langjökull entfernt, mit dem er bis zur letzten Eiszeit verbunden war.
Anfahrt: Zum Þórisjökull selbst führt keine Strasse doch die F-550 führt im Abstand von rund 4 km am Gletscher vorbei, bei guter Witterung kann man von der Piste aus den Gletscher sehen.
HALT nicht so schnell!!!
Noch mehr Ausflugsideen und Wanderungen auf Island…
Fazit:
Eine Island Reise ohne Gletscher wäre, als würde man sich in der Schweiz keine Berge anschauen, dabei ist es wirklich einfach auf Island nah an Gletschern zu kommen. Die besten Möglichkeiten hat man im Südosten im Vatnajökull Nationalpark. Neben berühmten Gletscherlagune Jökulsárlón kann man im Nationalpark auch weniger bekannte Gletscherzungen besuchen, die sich wie eine Perlenkette entlang der Ringstrasse ziehen.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die Wanderung auf den Vulkan Hekla oder die Gletscherwanderung auf dem Sólheimajökull.
Kennt auch ihr die Gletscher Islands oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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