Wanderung Hekla

Wanderung auf den isländischen Vulkan Hekla dem Eingangstor zur Hölle

Der Mount Hekla mit seiner Höhe von 1491 Metern wurde im Mittelalter gern als Eingangstor zur Hölle bezeichnet, heute zählt er zu den bekanntesten und zugleich gefährlichsten Vulkanen Islands. Vom Eingang zur Hölle haben wir bei unserer Wanderung Gott sei Dank nichts gesehen oder mitbekommen. Doch man sollte stets bedenken, der Hekla zählt zu den Aktiven Vulkanen und kann jederzeit ausbrechen.

Bei unserer zweiten Island Reise 2022 war es unser Ziel und Wunsch den Vulkan Hekla zu besteigen, wobei das Wort besteigen etwas übertrieben ist. Vielmehr war es Wanderung.  Der Vulkan Hekla zählt nicht zu den Klassikern unter den Wanderzielen auf Island, deshalb mag man sich fragen, weshalb haben wir uns dieses Ziel überhaupt ausgewählt. Das lag daran, dass mir der Vulkan Hekla bereits als Kind bekannt war, lange bevor ich überhaupt etwas von Island wusste. 2021 bei unserer ersten Island Reise war das Wetter so schlecht, dass wir den Berg nicht einmal Ansatzweise sahen, stets verhüllten dicke Wolken den mächtigen Vulkan. Nachdem festgestanden hatte, dass wir wieder nach Island reisen, war die Besteigung des Hekla unser Hauptziel.

Touranbieter die Wanderung auf den Hekla anbieten haben wir aktuell keine gefunden, allerdings ist es sicherlich möglich eine Anfrage an die entsprechenden Unternehmen zu richten. Wenn auch ihr auf dem Vulkan Hekla stehen wollt und mehr wissen möchtet, dann findet ihr hier alle Informationen für eure Wanderung auf den Hekla.

Wann, Wo, Wie – kurz und knapp

  • Wann: Sommer, Herbst
  • Tour gemacht: Anfang September 2022
  • Wo: Vulkan Hekla auf Island
  • Kilometer⇔: 10 km
  • Höhendifferenz: ⇑ 590 ⇓ 590
  • Zeit Tour: 5 Stunden
  • Schwierigkeit: schwierig (T2-T3)
  • Karte GPX: Wanderung Hekla GPS Koordinaten
  • Budget: keins
  • Highlights: Weitblick auf den Süden von Island, Besteigung eines Vulkans
  • Route: Wanderparkplatz – Lavafeld – Südroute – Gipfelplateau
  • Ausrüstung: gute Wanderschuhe, Stöcke, GPS-Navi, Verpflegung

Wissenswertes zum Vulkan Hekla 

Der Vulkan Hekla ist 1491 Meter hoch und gehört zu den Stratovulkanen. Er ist der Zentralvulkan eines 60 km langen Vulkansystems, bei einem Ausbruch kann die Eruption am Zentralvulkan wie auch entlang des Spaltensystems stattfinden. Auf der Ringstrasse zwischen Selfoss und dem Eyjafjallajökull kann man den Vulkan bei passendem Wetter bereits aus grosser Entfernung erblicken. In der Vergangenheit wurde er oftmals als das Eingangstor zur Höhle bezeichnet.

Am Anfang eines Ausbruchs am Hekla entsteht am Zentralvulkan eine explosionsartige Vulkansäule, die dutzende Kilometer (12–30 km) hoch sein kann. Danach beginnt die effusive Phase, dabei bricht aus Rissen entlang des Berges Lava aus, dies kann Tage oder sogar Wochen anhalten. Seit der Besiedlung von Island können je nach Quellenlage 20 bis 30 Eruptionen der Hekla nachgewiesen werden. Man schätzt, dass in den vergangenen 9000 Jahren die Hekla rund 100-mal ausbrach. Einer der grössten bekannte Ausbrüche fand vor 4300 Jahren statt, dabei entstand ein 30 km hohe Vulkanwolke mit rund 7–10 km³ Tephra Fallout, der zur Abkühlung der nördlichen Hemisphäre führt.

Sollte es zu einem Ausbruch kommen, wird dieser rund 25–90 Minuten zuvor durch Erdbeben und Bodenverformungen angekündigt. An alle mobilen Telefone wird in diesem Fall eine Warnmeldung verschickt. Befindet man sich auf dem Berg, sofort die Telefon-Nr. 112 anrufen und über die Aufstiegsroute absteigen.

Anfahrt zum Hekla

Der Vulkan Hekla liegt im Süden von Island rund 110 km Luftlinie von Reykjavik entfernt. Am schnellsten erreicht man den Hekla über die Strasse 26, die kurz vor Hella von der Ringstrasse 1 abzweigt, nach 50 km erreicht man die Abzweigung auf die F-208. Ab hier ist ein 4×4 Fahrzeug zwingend erforderlich, das Befahren mit einem normalen Fahrzeug ist nicht erlaubt. Man folgt der F-208 nach Osten in Richtung Landmannalaugar, nach 7 km geht die erste Abzweigung zum Hekla ab, eine zweite Zufahrt gibt es rund 5 km weiter östlich. Beide Zufahrten sind mit Schildern markiert.

Als Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Hekla gibt es mehrere Parkplätze, die aber nicht ausgeschildert sind, viel mehr erkennt man sie beim Vorbeifahren. Der erste Parkplatz liegt rund 15 km nach der Abfahrt von der F-208. Die zweite Möglichkeit besteht nach 18 km, auf einem Bergrücken, hier können vier oder fünf Fahrzeuge am Wegesrand parkiert werden. Wer weiterfahren will, zum letzten Parkplatz muss eine steile Zufahrt mit tiefen Schlaglöchern überwinden, wozu viel Bodenfreiheit nötig ist. Wir haben unser Auto am zweiten Parkplatz auf einem Sattel stehen gelassen, von hier haben wir die Wanderung auf den Hekla gestartet. Man merkt schnell, dass der Hekla nicht zu den klassischen Wanderzielen zählt. An diesem Morgen sind wir allein unterwegs, weit und breit ist weder ein Fahrzeug noch ein Mensch sichtbar. Erst am Nachmittag auf dem Gipfel des Hekla treffen wir auf die ersten Wanderer.

Unterkünfte & Camping

In der direkten Umgebung des Hekla gibt es weder Unterkünfte noch Campingplätze. Die nächsten Möglichkeiten zum Übernachten gibt es in der Region um das Örtchen Hella circa eine Stunde Fahrtzeit entfernt, das gleich trifft auch auf Campingplätze zu, der nächstes Plätze Sandártunga und Landmannahellir sind eine Stunde entfernt. Campen oder schlafen im Auto am Strassen oder Wegesrand ist eigentlich nicht gestattet, doch die Chance, dass dies jemand an der Zufahrt zum Hekla kontrolliert ist, vermutlich gleich null.

Schwierigkeitsgrad und Vorbereitung

Die eigentliche Wanderung auf den Hekla ist nicht schwierig, aber es gibt vier Punkte, die man nicht unterschätzen sollte.

  1. Die Wegfindung, der Aufstieg zum Gipfel ist nicht markiert oder gesichert, eine Orientierung fällt daher schwer, besonders bei schlechtem Wetter.
  2. Wo wir bei Punkt zwei wären, dem Wetter, für Ortsunkundige, ist es ausgesprochen wichtig, dass man die Wettersituation im Voraus anschaut und auch während der Wanderung stets im Blick hat.
  3. Es lauern Gefahren entlang des Weges, zum einen Einbruchsgefahr auf dem Lavafeld und zum anderen die Gletscherspalten, die sich unter der Asche im oberen Teil des Berges befinden können.
  4. Der Hekla ist ein aktiver Vulkan, das bedeutet, er könnte jederzeit ausbrechen, falls es dazu kommen sollte, wird eine Warn-SMS an jedes Handy in der Region geschickt, mit der Aufforderung die Gegend und den Berg sofort zu verlassen. Mehr Informationen dazu gibt es auf Tafel an der Zufahrt zum Hekla.

Eine gute Vorbereitung ist deshalb wichtig, vor der Anfahrt muss man das Wetter checken, da man sich bei schlechtem Wetter schnell verlaufen kann. Die Warntafeln auf dem Weg zum Hekla sollte man sich dringend durchlesen. Beim Aufstieg sollte man Karten Apps wie Komoot oder Outdooractive mit zur groben Orientierung nutzen und den Aufstieg gleichzeitig mit aufzeichnen, so hat man auch bei einem Wetterumschwung einen Anhaltspunkt für die Wegfindung.

Wichtige Ausrüstung:

  • gute Wanderschuhe
  • Handy
  • Kartenapp
  • GPS-Gerät
  • Wanderstöcke
  • warme Kleidung
  • Verpflegung
  • Erste-Hilfe-Set

Routenwahl und Zeit

Wanderrouten auf den Hekla gibt es verschiedene, dies fängt bereits bei der Auswahl des Ausgangspunktes an. Die meisten nutzen einen der oberen Parkplätze als Ausgangspunkt, so wie wir es getan haben, von hier sind es rund 4–5 km und bis zu 600 Höhenmeter bis zum Gipfel. Von den weiter unten gelegenen Parkplätzen sind es zwischen 7 und 9 km und 1000 Höhenmeter bis zum Hekla hinauf. Hier muss man selbst entscheiden, wie viel Zeit man investieren möchte und die Wettersituation einbeziehen in die Beurteilung.

Zum eigentlichen Gipfelplateau führen zwei Wege, die sich immer wieder kreuzen, da es fast keine Markierungen oder Wegspuren gibt, ist eine Karten-App zu empfehlen. Wir haben die südliche Route genutzt, weil sie für uns klarer erkennbar und einfacher erschien, ein weiterer Punkt war, dass wir versucht haben keine Schneefelder zu queren. Welche Route nun definitiv besser ist, können wir nicht beurteilen, was wir aber sagen können, ist, dass wir uns auf der Südroute stets sicher gefühlt haben.

Für die Wanderung auf den Hekla von einem der oberen Parkplätze aus sollte man gut 4–5 Stunden einplanen, es würde auch schneller gehen, wenn man keine Pausen macht.

Steiler Aufstieg

Steht man am letzten Wanderparkplatz, erhebt sich vor einem eine Wand aus Lavagestein und Schutt, dies ist im Grund der schwierigste Teil der Wanderung, es geht sehr steil auswärts und durch den lockeren Untergrund ist das Laufen recht mühsam und anstrengend. Hier muss man aufpassen und jeden Schritt sorgfältig wählen, da das Geröll sehr rutschig sein kann. Wer im Juni die Wanderung unternehmen möchte, muss damit rechnen, dass der Weg noch mit Schnee bedeckt sein kann. Auch bei unserer Wanderung gab es immer wieder Altschneefelder, die wir aber umgehen konnten.

Nach diesem steilen und schweisstreibenden Anstieg flacht der Weg abrupt ab, die erste Anhöhe ist überwunden. Hier lohnt es sich eine erste kurze Rast einzulegen, denn der Ausblick ist bereits hier umwerfend schön. Auf der linken Seite des Weges liegt ein Krater, der zum Teil noch mit Schnee gefüllt ist, hier kann man hervorragend die einzelnen Schichten des Vulkans erkennen.

Bis zu diesem Punkt ist die Wegfindung sehr einfach, da man nur dem Pfad folgen muss, doch die Situation ändert sich grundlegend, man findet zwar immer wieder Spuren, denen man folgen kann, diese sind aber nur sporadisch sichtbar, die meiste Zeit muss man selber abschätzen, wo lang es geht.

Lavafeld

Vor uns liegt ein Lavafeld, das beim letzten Ausbruch des Hekla 2000 entstanden ist. Es gibt zwei Wege durch das Feld, wir wählen den Südlichen Weg, da wir hier den Wegspuren besser folgen können. Anfangs laufen wir am Lavafeldrand entlang bis zum Einstiegspunkt, der durch einen weissen Pflock und einem Pfeil aus Steinen am Boden markiert ist.

Wieder ist Konzentration und Orientierungssinn gefragt, die ersten Meter kann man einen Weg erahnen, dieser verläuft sich aber schnell und dann muss man sich selber einen Weg bahnen. An einigen Stellen hat jemand kleine weisse Markierungen hinterlassen, an denen man sich orientieren kann. Man sollte auch aufpassen, wohin man tritt, denn zum einen ist der Untergrund nicht immer stabil und unter der erkalteten Lava befinden sich teils Hohlräume. Markante Punkte wie Steinformationen haben wir uns als Orientierungspunkte für den Rückweg gemerkt und mit dem Handy Bilder gemacht.

Auf halbem Weg durch das Lavafeld kann man bereits wieder einen Pfad entdecken, diesen Peilen wir als Ausstiegspunkt an. Nach rund 5-10 Minuten haben wir das Lavafeld durchschritten, wie schon am Anfang gibt es auch hier Markierungen in Form von Steinmännern. Der Weg wird nun wieder steil und ist durch das feine Lavagestein nicht unbedingt angenehm zu laufen.

Wegfindung

Die zweite Anhöhe ist erreicht, ab hier hören die Wegspuren grösstenteils auf, nur gelegentlich kann man noch Fussspuren erahnen. Vor uns liegt ein grosses Schneefeld, hier gibt es nun zwei Aufstiegsvarianten, zum einen die nördliche Route, bei der man einige kleine, wie grosse Schneefelder queren muss, oder die südliche direkte Route auf den Gipfel. Wir wählen die südliche Route, da wir nicht über die Schneefelder laufen wollen.

Durch feine Lavaasche geht es stetig aufwärts, auch wenn der Untergrund einen festen Eindruck vermittelt sollte man aufpassen, überall haben sich kleine Mulden gebildet, was darauf schliessen könnte das sich unterhalb der Asche eventuell Eis verbergen könnte. Wir bahnen uns vorsichtig einen Weg durch dieses Gebiet, vor uns können wir Steinmänner entdecken, die wir als Ziel anpeilen.

An einer Abbruchkante, die sich rechts erhebt, geht es dem Gipfel entgegen, hier haben andere Wanderer kleine Steinmänner hinterlassen, denen man folgen kann. Die Passage ist sehr einfach und fast schon gemütlich. Wieder erreicht man eine Anhöhe, ab hier ist ein Pfad deutlicher erkennbar, diesen folgen wir aufwärts, links des Weges kann man immer wieder Spalten entdecken. Hierbei erkennt man, dass unter einer Schicht aus Asche Eis verborgen liegt.

Es ist ein mulmiges Gefühl zu wissen, dass unter den Füssen Gletschereis liegt. Die folgen weiterhin dem Pfad in Richtung Gipfel, immer wieder liegen rechts oder links kleine Steinhaufen, die einen führen. Der letzte Teil zum Gipfel hinauf verläuft recht flach, unterwegs liegen immer wieder Altschneefelder, die man aber um diese Jahreszeit locker umlaufen kann.

Vom Gipfel ist lange Zeit nichts zu sehen, das Erste, was wir entdecken, ist ein grosser Steinmann, bei dem sich in einer Metallbox das Gipfelbuch befindet. Von hier sind es nur noch wenige Meter bis zum höchsten Punkt

Vulkan Hekla

Nach rund 2 1⁄2 bis 3 Stunden haben wir es endlich geschafft, vor uns taucht die kleine Messstation des Hekla auf, wir haben das Gipfelplateau erreicht. Es weht uns ein kräftiger Wind entgegen, doch ansonsten haben wir schönstes Wetter. Der Rundumblick ist umwerfend schön und man kann sich gar nicht satt sehen. Stolz und zufrieden lassen wir uns hinter der Messstation nieder, wo wir etwas vom Wind geschützt sind und geniessen unser Mittagessen. Weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen, allein haben wir den Hekla für uns.

Wenn das Glück mitspielt, hat man vom Hekla aus eine umwerfende Aussicht auf grosse Teile von Südisland. So kann man im Nordwesten den Búrfell und direkt dahinter am Horizont den Langjökull Gletscher erblicken.

In der entgegengesetzten Richtung kann man den Tindfjallajökull Gletscher erblicken, der unter einer Wolkendecke liegt, diese versperrt leider den Blick in Richtung Mýrdalsjökull. Im Osten liegt die bekannte Wanderregion Landmannalaugar, die wir zu einem späteren Zeitpunkt nochmals besuchen werden.

Auf Island gibt es unzählige Gletscher, welche man davon auf einer Wanderung entdecken kann, zeigen wir euch im folgenden Beitrag: Reise zu den schönsten Gletschern auf Island 

Gut eine Stunde geniessen wir den Moment des Erfolgs. Trotz des Windes lassen wir die Drohne fliegen und machen unzählige Fotos. Nach geraumer Zeit kommen zwei weitere Wanderer am Gipfel an, es sind Vater und Tochter, die aus Frankreich stammen, nach einem kurzen Plausch überlassen wir ihnen unseren Picknick Platz. Wir machen uns langsam wieder auf den Rückweg.

Abstieg

Wir wählen für den Abstieg dieselbe Route wie zuvor, doch bevor wir uns aufmachen, hinterlassen wir natürlich noch eine Nachricht im Gipfelbuch, was sich aber etwas schwierig gestaltet, da jeder Stift oder Kugelschreiber, den wir haben oder vorfinden fast nicht funktionieren.

Aus Richtung Südosten vom Mýrdalsjökull kommend ziehen immer grössere Wolkenfelder auf, diese scheinen noch weit weg zu sein, doch wie sich später herausstellen sollte, kamen sich schneller, als man dachte. Doch wir haben Glück und werden mit einer schönen Weitsicht belohnt. Der Abstieg verläuft flott, da wir nun den Weg kennen.

30 Minuten, nachdem wir vom Gipfel aufgebrochen sind, stehen wir wieder vor dem Lavafeld, hier begegnet uns die dritte Person des Tages. Der Weg durch das Lavafeld ist nun deutlich einfacher, da wir uns auf dem Hinweg markante Stellen gemerkt haben, müssen wir nicht mehr lange suchen und kommen in Windes-Eile wieder auf der anderen Seite heraus.

So schön der Blick in Richtung Horizont auch sein mag, der Blick hinab zum Boden ist ebenfalls sehr lohnenswert. Das vielfältige Lavagestein in all seinen Farben kann genauso begeistern wie die herrliche isländische Landschaft.

Durch eine Mondlandschaft bewegen wir uns den Berg hinab, wir treffen auf ein deutsches Pärchen die auf dem Aufstieg sind, wir plaudern kurz und geben ihnen Hinweise zum Weg auf den Gipfel. Am kleinen Krater von dem steilen Abstieg machen wir nochmals eine Rast und lassen die Drohne aufsteigen. Das Wetter hat nun schnell den Charakter gewechselt mehr und mehr Wolken ziehen auf und schnell ist der Gipfel darin verschwunden.

Neben den immer dicker werdenden Wolkenfeldern wird es auch merklich kälter, wir nehmen den letzten Abschnitt in Angriff, der steile Abstieg hat es nochmals in sich, doch mithilfe der Wanderstöcke und etwas Vorsicht geht es recht flott in Richtung Ausgangspunkt. Am letzten Wanderparkplatz steht ein Toyota Jeep aus Luzern, der dem Abenteurer Peter gehört, der auf www.ens.ch seine Erlebnisse teilt. Vermutlich sind wir Peter zuvor kurz vor dem Lavafeld in der Entfernung begegnet.

Das letzte Stück zu unserem Parkplatz ist nur noch ein Kinderspiel, nach gut 5 Stunden sind wir wieder zurück am Auto. Wie sich zeigt, haben wir perfektes Timing gehabt, mittlerweile ist vom Hekla nur noch ein kleines Stück zu sehen, der Rest ist in einem Wolkenfeld verschwunden. Wir denken kurz an die anderen Wanderer, die uns beim Abstieg begegneten, ob sie umgekehrt sind oder ob sie den Aufstieg bei dem Wetter wagten.

Überglücklich über den Erfolg unserer Wanderung machen wir uns langsam auf die Rückfahrt in Richtung Hvolsvöllur, dabei legen wir immer wieder kurze Stopps entlang der Piste ein, da die Landschaft einfach umwerfend schön ist.

An der Verzweigung auf die F-208 machen wir einen längeren Halt, um nochmals einen Blick zurück auf den Hekla zu werfen, der mehr und mehr in Wolken verschwindet. Auf der F-208 aus Richtung Landmannalaugar herrscht ein reger Betrieb, ständig passieren uns Fahrzeuge, wir haben, das Gefühl wir stehen an einem Autobahnparkplatz. Auf der gegenüberliegenden Seite der Strasse schauen drei Scharfe dem Treiben gebannt zu.

Eindrücke von der F-208

Die F-208 war 2021 die erste F-Strasse, die wir auf Island gefahren sind, sie zählt zu den einfachen Hochlandstrasse da und verbindet die Wanderregion Landmannalaugar mit der Ringstrasse von Westen und Osten her. Entlang der Piste findet man unzählige Fotomotive, die einen kurzen Zwischenstopp rechtfertigen. Hier einige Eindrücke von unseren Fahrten auf der F-208.

Tipps zu Wanderungen

Die allermeisten Island-Besucher sind durch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, wie Gletscher, Wasserfälle oder Schluchten, so ausgelastet, dass man gern vergisst, dass Island auch zahlreiche tolle Wanderungen zu bieten hat. Wir waren mehrheitlich mit dem Auto unterwegs haben, aber immer wieder versucht klein aber auch längere Wanderungen zu unternehmen, hier einige Beispiele für eure nächste Island Reise:

Webcam

Hekla Webcam – Blick von Hella auf den Hekla

FAQ zur Wanderung auf den Vulkan Hekla

  • Wie hoch ist der Hekla?
    • Der Vulkan Hekla ist 1491 Meter hoch.
  • Ist der Hekla noch aktiv?
    • Ja, der Vulkan Hekla gehört zu den aktiven Vulkanen auf Island und wird deshalb ständig überwacht.
  • Kann die Hekla ausbrechen?
    • Die Gefahr eines Ausbruchs des Vulkan Hekla besteht jederzeit. Durch die permanente Überwachung besteht eine gewisse Vorwarnzeit.
  • Ist die Wanderung auf die Hekla schwierig?
    • Die Wanderung auf den Vulkan Hekla hat für uns einen mittleren Schwierigkeitsgrad. Problematisch kann die Orientierung im Gelände sein da es grösstenteils keine Markierung gibt.
  • Gibt es Verpflegungsmöglichkeiten auf dem Weg?
    • Nein, es gibt keine Verpflegungsmöglichkeiten, deshalb sollte man sich unbedingt ausreichend Getränke und Essen mitnehmen.
  • Kann man mit jedem Auto zur Hekla fahren?
    • Nein, die Zufahrtsstrasse zum Vulkan ist eine F-Strasse, weshalb nur 4×4 Fahrzeuge die Piste nutzen dürfen. Besonders die letzten Kilometer der Strecke sind teils in miserablem Zustand.
  • Wann kann man die Wanderung auf die Hekla machen?
    • Die Besteigung der Hekla ist im Sommer und Herbst möglich.
  • Gibt es Touranbieter, die Wanderung auf die Hekla anbieten?
    • Offiziell werden (Stand 2023) keine Touren auf den Vulkan Hekla angeboten, was vermutlich an der nicht existenten Nachfrage liegt.

Mehr Informationen auf Websites & Blogs:

Road.is – Wichtig Seite auf Island mit den aktuellen Strassenzuständen

Fazit zur Wanderung auf den Hekla

Für uns ging mit der Wanderung auf den Hekla eine grosser Wunsch in Erfüllung, weshalb wir nicht ganz voreingenommen sind bei der Beurteilung der Tour. Die allermeisten Island-Besucher würden eine Wanderung auf den Hekla vermutlich nie auf die Wunschliste setzen, wir haben in Hotels, bei Isländern nachgefragt und alle empfahlen uns lieber nach Landmannalaugar oder Þórsmörk zugehen als auf den Hekla. Was spricht nun für eine Besteigung des Hekla, zum einen die Ruhe und Abgeschiedenheit, dann weil es einer der bekanntesten Vulkane auf Island ist und weil man von Gipfel aus einen Unglaublichen Ausblick geniessen kann. Die Tour ist vom Schwierigkeitsgrad für geübte Wanderer kein Problem, das tückische ist vielmehr die Orientierung im Gelände, da es fast keine Markierungen gibt, hier sollte man sich entsprechend Vorbereiten und die richtige Ausrüstung mitnehmen. Die Lava- und Schneefelder stellen ebenfalls Hindernis dar, die man nicht unterschätzen sollte, hier ist Konzentration und Aufmerksamkeit oberstes Gebot. Ansonsten können wir euch nur noch viel Spass bei der Tour auf den Hekla wünschen.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Wanderung auf den Hrossaborg Krater oder die Wanderung zum Skálafelljökull.

Kennt auch ihr den Vulkan Hekla oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Hoi zäme 🙂

    Super Bericht und Wegbeschreibung – perfekt !!!

    Es hat mich an diesem Tag ein luzerner Kollege auf dem Gipfel (extrem) überrascht, auch er hat meinen Toyota auf dem Parkplatz gesehen 🙂
    Beim runtergehen „im Vollnebel“ haben wir uns promt verlaufen und mussten wieder ein grosses Stück zurück um auf den korrekten
    Weg zu kommen, mein Handy mit APRS-Tracker vom Aufstieg hat uns schlussendlich dabei gehofen 😉

    Falls Links hier zugelassen sind – hier seht ihr drei Bilder der „Nebelsuppe“ an diesem Nachmittag : https://sotl.as/summits/TF/SL-010

    Liebe Grüsse, Peter

    PS : Ab September für lange, lange Zeit auf der Panamricana unterwegs …. :))

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