Wo der Rhein den Bodensee verlässt, liegt das beschauliche Städtchen Stein am Rhein, das mittelalterliche Kleinod im Kanton Schaffhausen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Hauptgrund für einen Besuch von Stein am Rhein ist sicherlich die gut erhaltende Altstadt mit ihren reich bemalten Fassaden, schmucken Erkern und die verwinkelten Gassen. Weitere Highlights und Sehenswürdigkeiten sind die Rheinpromenade, das ehemalige römische Kastell Tasgetium, die benachbarte Insel Werd und die Burg Hohenklingen, das Wahrzeichen der Region. Das erste Mal haben wir Stein am Rhein 2013 besucht danach hatte uns der beschauliche Ort in seinen Bann gezogen, mittlerweile waren wir ein Dutzend Mal in Stein am Rhein und werden auch in Zukunft regelmässig wiederkommen. Wer auf der Suche nach einem Ausflugsziel am Unterenbodensee ist, sollte sich Stein am Rhein auf seine To-do-Liste setzen. Besonders unter ausländischen Reisebloggern wird Stein am Rhein als eine der schönsten und fotogensten Altstädte der Schweiz gezählt.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: Anfang Mai
- Wo: Stein am Rhein
- Übernachtung: keine
- Budget: 15 CHF für Verpflegung und Parkgebühr
- Highlights: Traumhafte Altstadt, Mittelalter Flair am Rhein
- Schwierigkeit: leicht
- Route: Bahnhof – Römerkastell – Insel Werd – Rheinuferweg – Altstadt – Bahnhof
- Kilometer: 5,5 km
- Höhendifferenz: 30 Meter
- Zeit Tour: 2 Stunden oder länger je nach Route
Streckeninfo / Karte / Höhenprofil
Geschichte von Stein am Rhein:
Ursprung der reichen Stadtgeschichte von Stein am Rhein ist das Kloster St. Georgen das im Jahre 1007 von Benediktinern gegründet wurde. Schon einige hundert Jahre zuvor wurden von den Römern unter Kaiser Diokletian in der Region Befestigungsanlagen errichtet. Die älteste noch zu teilen erhaltene Anlage ist das Kastell Tasgetium links des Rheins.
Nach Abzug der Römer siedelten Einwanderer in dem Gebiet. Im 7. Jahrhundert befand sich am heutigen Ort von Stein am Rhein eine kleine Siedlung ein sogenannter Fronhof mit einer Handvoll Gebäuden. Nachdem der Kloster St. Georgen in die Siedlung verlegt wurde, gab es der Entwicklung der Siedlung einen neuen Schub. Im 13. Jahrhundert war Stein am Rhein eine bedeutende Handelsstadt mit einem florierenden Handel, Handwerk und Gewerbe.
Stadtrundgang in Stein am Rhein:
Da Stein am Rhein von immer mehr Touristen aus dem In- und Ausland besucht wird und viele Tagestouristen mit dem Auto anreisen stehen an verschiedenen Orten Parkplätze zur Verfügung. Die grössten befinden sich direkt am Untertor dem Nordwestlichen Eingang der Altstadt weitere Parkmöglichkeiten befinden sich an der Strasse in Richtung Hemishofen. Des Weiteren hat es noch Parkplätze an der Neumüli im Nordosten. Unter der Woche gibt es stets genügen Möglichkeiten nur an Wochenenden, wenn es Warm ist, kann es auch mal knapp werden. Wir starten dieses Mal vom Bahnhof in Stein am Rhein auf dem linken Rheinufer. Erstes Ziel ist der Hügel Burg auf dem die Überreste des Kastells Tasgetium liegen.
Kastell Tasgetium & Johanneskirche:
Auf dem Hügel „Burg“ errichteten die Römer am Ende des 3. Jahrhunderts zur Abwehr der Germanen und zur Kontrolle der Region ein Kastell mit umliegenden Gebäuden und einem Friedhof. Nachdem die Römer abgezogen waren, siedelten Alemannen in der Gegend. Im 6. Jahrhundert entstand auf dem ehemaligen Kastellgelände die Erste damals noch aus Holz gebaute Kirche. Teile der heutigen Kirche gehen auf das Jahr 799 zurück. Der Chorraum stammt aus dem 13. Jahrhundert und die schönen Wandmalereien im Chor sind im Jahr 1420 entstanden.
Der Kirche vorgelagert ist eine kleiner Aussichtspunkt mit Sitzbank von hier hat man einen tollen Ausblick auf den Altstadtteil von Stein am Rhein.
Unterhalb verläuft der Rheinweg den wir weiter zur Insel Werd nehmen. Den Weg entlang kann man immer wieder zwischen den Hecken und Baumreihen hindurch einen Blick auf die Insel Werd und Stein am Rhein werfen. Wer Lust hat, kann sogar die Bein in den Rhein stecken.
Insel Werd:
Von Kastell ist es nicht allzu weit bis zur Brücke die zur Insel Werd führt. Die Insel gehört bereits zum Kanton Thurgau die beiden anderen Hingegen gehören wie Stein am Rhein zum Kanton Schaffhausen. Die rund 200 Meter lange Fussgängerbrücke bietet einen herrlichen Blick auf den Rhein und die umgebende Landschaft.
Auf der Insel gehört der Benediktinerabtei Einsiedeln wurde aber an die Franziskaner Mönche vermietet. Das Kloster Werd wurde zum Andenken an den heiligen Otmar errichtet, der hier in der Verbannung starb. Die kleine Klosterkapelle und ein Teil des Gartens ist für Besucher zugänglich.
Vor dem Kloster gibt es ein Labyrinth aus Gras und Steinen das die gleiche Ausmasse hat wie das Labyrinth in der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Der Durchmesser beträgt 12,5 Meter und die Weglänge im Labyrinth ist 261,55 Meter. Wer etwas Zeit und Ruhe hat, sollte das Labyrinth durchlaufen.
Über die Fussgängerbrücke kehren wir auf den Rheinweg zurück und laufen in Richtung Stein am Rhein. Kurz bevor man die Rheinbrücke erreicht passiert man einige sehr sehenswerte Gebäude unter anderem das ehemalige Waschhaus von hier hat man nochmals einen tollen Blick auf das Kloster St. Georgen und die Brücke und den Altstadtgebäuden.
Rheinbrücke:
Die Rheinübergänge in und um Stein am Rhein können auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die erste Brücke stand vermutlich im Jahre 81 etwas stromabwärts bei Eschenz und Verband das Nordufer unter zu Hilfenahme der Insel Werd. Einige hundert Jahre später wurde die Brücke stromaufwärts verlegt zum Kastell Tasgetium. Ende des 12. Jahrhunderts wurde eine neue Brücke an der heutigen Stelle errichtet. Es folgten weitere Brückenbauten, die Teils durch Krieg zerstört oder durch Umwelteinflüsse beschädigt wurden. Die heutige Brücke wurde 1972 erbaut von den Fussgängerwegen beidseitig aus hat man sehr schöne Blickwinkel auf die beiden Seiten der Stadt und den Rhein.
Altstadt von Stein am Rhein:
Von der Rheinbrücke aus geht es direkt in die Altstadt hinein, Tipp von uns besucht zuerst das Kloster und geht dann die Strasse rechts entlang zur Klosterkirche und dem Zeughaus. Hier beginnt die Oberstadt, von der man sich zurück ins Zentrum vorarbeitet. So kann man eine schöne Rundtour unternehmen und sieht alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Stein am Rhein.
Kloster St. Georgen:
Das Kloster war ursprünglich ein Benediktinerabtei und gehört heute der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Gegründet 1007 war das Kloster St. Georgen massgeblich an der Entwicklung des Ortes Stein am Rhein beteiligt. Es zählt heute zu den besterhaltenen Klosteranlagen der Schweiz und beherbergt ein Museum.
Vom Kloster Museum geht es in die ehemalige Klosterkirche der heutigen Stadtkirche von Stein am Rhein. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde mit dem Bau begonnen. Ursprünglich besass die Kirche zwei Türme aber durch einen Blitzeinschlag und den schlechten Bauzustand blieb nur Nordturm übrig, man sollte sich nicht wundern aber der Turm steht tatsächlich leicht schief.
Vorbei am Zeughaus geht es in die Oberstadt, von hier kann man entweder die in Richtung Rathausplatz laufen oder man geht weiter in nördlicher Richtung durch die Obergass zum Zentrum. Wir wählen den direkten Weg und kommen am Bürgerasyl vorbei dieses Gebäude aus dem 15. bis 18. Jahrhundert war einst das Spital sowie Altersheim. Heute beherbergt es unter anderem das Stadtarchiv. Gleich daneben ist der Weisse Adler ein Restaurant das an seiner Fassade fantastische Wandmalereien präsentiert die zu den ältesten Wandmalereien der Renaissance in der Schweiz zählen.
Wir sind auf dem Rathausplatz, rings um den Platz stehen die schönsten Häuser von Stein am Rhein. Im Zentrum steht das Rathaus das 1539 erbaut wurde, auf der Fassade hat es unzählige Historienbilder von Carl von Häberlin. Weitere Fachwerkhäuser mit schmucker Fassade sind zum Beispiel die Sonne ein Haus aus dem Jahre 1448 oder das Handelshaus Steinerner Trauben aus dem frühen 17. Jahrhundert. Jeder Haus am Rathausplatz ist eine wahre Pracht und im Zentrum steht der Marktbrunnen aus dem 16. Jahrhundert.
Nur wenige Meter vom Rathausplatz entfernt liegt die Brodlaube ein imposantes Gebäude aus dem 14. Jahrhundert es war Verkaufs- und Zunfthaus der Müller und Bäcker. Die Hauptstrasse durch die Altstadt ist Autofrei viele Cafés, Restaurants und Eisläden haben geöffnet und natürlich dürfen auch die typischen Souvenirläden mit all ihren mehr oder weniger schönen Andenken nicht fehlen.
Im Sommer sind entlang der Strasse die Brunnen üppig mit Blumen dekoriert, die Besitzer und Mieter der Häuser geben sich Mühe ihre schmucken Häuser in Szene zu setzen. Es gibt unzählige kleine Details zu entdecken wie zum Beispiel alte Schilder, Schriftzüge an den Wänden und vieles mehr, dies alles macht den besonderen Charme von Stein am Rhein aus.
Wir sind noch nicht am Ende unseres Spaziergangs durch Stein am Rhein vom imposanten Untertor das 1367 erstmals erwähnt wurde und 1945 durch Bomben aus versehen zerstört wurde, geht es hinunter zur Schiffländi. Hier legen die Schiffe für die kleinen und grossen Rundfahrten an und ab. Die Promenade ist gesäumt von Restaurants und Sitzbänken, die in der Saison meist belegt sind.
Direkt neben der Anlegestelle der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein beginnt eine ganz besondere Eisenbahnstrecke, die ihres gleichen sucht. Der Steiner Liliputbahn Verein hat entlang des Rheinufers eine rund 900 Meter lange Schmalspurbahn bis zum Strandbad gebaut. Von April bis Oktober kann man in den kleinen Zügen mitfahren, was besonders für Kinder ein riesiges Highlight ist, aber auch Erwachsene können mit einsteigen. Für Fussgänger ist die Strecke ebenfalls reizvoll da im Stadtgarten je nach Jahreszeit ein wahres Blumenmeer auf den Besucher wartet.
Hier endet unser Rundgang durch Stein am Rhein, weitere interessante Ziel in der Umgebung sind die Burg Hohenklingen oberhalb von Stein am Rhein. Wer einen etwas weiteren Weg nicht scheut, sollte die Kartause Ittingen oder die Ortschaft Salenstein mit dem Schloss Arenenberg besuchen mehr dazu im Blogbeitrag: Schloss Arenenberg bei Salenstein. Wer den Rhein Flussaufwärts folgt, kommt nach Schaffhausen und nach Neuhausen, wo der berühmte Rheinfall liegt, viele Tipps zu einem Besuch des Rheinfalls haben wir für euch zusammengetragen im Blogbeitrag: Ausflug an den Rheinfall
HALT nicht so schnell!!!
Noch mehr Ausflugsideen und Wanderungen im Kanton Schaffhausen oder Thurgau…..
Fazit zu Stein am Rhein
Stein am Rhein besitzt die schönste mittelalterliche Stadt der Schweiz ein Besuch ist besonders im Frühling und Sommer, wenn die Blumen blühen eine wahre Freude. An schönem Wochenenden kann es auch mal voll werden denn Jahr für Jahr strömen mehr Touristen in die kleine Stadt am Ufer des Rheins. Man sollte sich die Zeit nehmen und beide Stadtteile erkunden da die meisten Besucher nur die Altstadt besuchen dabei bietet auch die andere Seite einige Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen. Stein am Rhein kann auch Ausgangs- oder Endpunkt einer Rhein Tour sein.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Rundwanderung um den Flughafen Zürich oder den Stadtrundgang in Laufenburg.
Kennt auch ihr Stein am Rhein oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
Wollte ihr mehr Bilder unserer Reisen und Wanderungen sehen, dann folgt uns auf Instagram, Pinterest oder Facebook….
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Vor allem die Klosterinsel Werd hat eine echt „himmlische“ Ausstrahlung. Wer sich in die kleine Kapelle setzt – und sei es nur für einen kurzen Moment – spürt eindrücklich, weshalb dieser Platz als Kraftort gilt! Klosterinsel Werd
Danke für deinen Eintrag und deinen Blogbeitrag.