Nicht jedes Wochenende möchte man lange Wanderungen unternehmen manchmal hat man einfach mal Lust etwas weniger anstrengendes zu machen zum Beispiel eine Stadt oder eine kleine Ortschaft besuchen oder wie im jetzigen Fall ein Schloss und seine Umgebung erkunden. Wir haben uns an einem kalten Herbsttag nach Buchs SG im Alpenrheintal aufgemacht hier direkt am Rande der Stadt liegt der winzige Ort Werdenberg mit dem gleichnamigen Schloss. Instagramability also fotogene Orte und Szenen sind heutzutage mit Instagram und Co ein wichtiger Faktor bei der Auswahl von Reisezielen und auch Werdenberg ist ein Ziel das zum Teil durch Instagram mehr Popularität gewonnen hat mit all seinen Schattenseiten. Man kann das gut oder aber auch schlecht finden, Fakt ist uns persönlich hat Werdenberg begeistert mit seinem Charme und seiner Atmosphäre und wer nur dorthin geht, um ein Selfie zu machen, ist selber schuld.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: November 2020
- Wo: Werdenberg im Rheintal Kanton St. Gallen
- Budget: 10 CHF für Essen
- Highlights: Blick auf Werdenberg und ins St. Galler Rheintal
- Schwierigkeit: leicht
- Route: Parkplatz – Werdenberg – Schloss Werdenberg – Werdenberg – Parkplatz
- Kilometer: 2 km
- Höhendifferenz Auf/Ab: 50 Meter / 50 Meter
- Zeit Tour: 1–2 Stunden
Anreise
Die Anreise nach Werdenberg ist simpel, der Ort ist zusammen mit Buchs SG an das Autobahnnetz angebunden, über die A13 von Norden und Süden kommend ist man in kurzer Zeit in Werdenberg. Nach Osten über Grabs geht es hinauf ins Toggenburg. Südlich des Werdenbergsees liegt ein grosser Parkplatz der ausreichend, Platz bietet. Mit dem Zug geht es bis zum Bahnhof Buchs und dann weiter mit dem Bus der jede 30 Minuten nach Werdenberg fährt.
Fakten und Hintergründe
Das Städtchen Werdenberg am Rande von Buchs gehört zur Gemeinde Grabs die 2 km nördlich liegt. Werdenberg rühmt sich damit die kleinste Stadt der Schweiz zu sein gerade einmal 90 Bewohner zählt der Ort heute. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Burg Werdenberg vom Grafen Rudolf von Montfort erbaut, seine Nachfahren benannten sich nach der Burg „von Werdenberg“. Auch das Städtchen Werdenberg wuchs im Laufe der Jahre immer weiter die Stadtmauer wurde errichtet und ausgebaut. Ende des 15. Jahrhunderts blieb Hugo V. von Werdenberg ohne Erbfolge es folgten in kurzen Abständen verschiedene Herrscher. 1798 kauften die Eidgenossen von Glarus Werdenberg und teilten es dem Kanton Linth zu, nach der Auflösung des Kantons kam 1803 Werdenberg zum Kanton St. Gallen. Heute ist Werdenberg die älteste Holzsiedlung mit Stadt Charakter. Das Schloss beherbergt ein Museum, dass die Geschichte des Schlosses und des Ortes zeigt.
Die Öffnungszeiten des Schloss Werdenberg sind vom 1. April bis zum 31. Oktober jeweils Dienstag bis Sonntags von 10 Uhr – 17 Uhr.
Seerundweg
Ausgangspunkt für unsere Erkundung von Werdenberg ist der Marktparkplatz direkt am Werdenbergersee. Begrüsst werden wir von einem wunderschönen Panorama auf Werdenberg und dem Schloss das auf dem Hügel thront in Verbindung mit dem blauem Himmel, dem See im Vordergrund und den bereits leicht Schneebedeckten Bergen im Hintergrund ergibt das ein beeindruckendes Motiv.
So starten wir den Seerundweg im Uhrzeigersinn. Unterhalb des Buchserberg verläuft der Weg der mit vielen Sitzbänken zum Verweilen einlädt östlich um den See herum nach Werdenberg. Der See und Schlossweg ist mit 1,5 km recht kurz, wer sich aber Zeit nimmt für die Aussicht, die Details und die vielen Informationstafeln, kann trotzdem 1–2 Stunden hier verbringen und wenn man noch das Schloss und Schlangenhaus dazu besucht kann nochmals eine Stunde dazu rechnen.
Das erste Haus von Werdenberg, das wir erreichen, ist das, Schlangenhaus mit seiner reich verzierten Hausfront. Erbaut wurde es 1261, brannte dann ab und wurde im Jahre 1370 wieder aufgebaut und stetig erweitert. Das Schlangenhaus ist ein Museum, in dem man erleben kann wie die Menschen in der Region zur damaligen Zeit gelebt und gearbeitet haben. Leider ist bei unserem Besuch Mitte November die Saison vorbei und das Schlangenhaus wie auch das Schloss Museum sind geschlossen.
Die Häuserfront, die wir heute von Werdenberg sehen, ist im Grunde die Stadtmauer die früher zum Schutz des Schlosses und Ort erreichtet wurde. Drei Tore hat die Stadtmauer und einen schmalen Durchgang zum See hin, den auch wir nutzen, um ins Innere von Werdenberg zu gelangen. Die Bewohner nutzen die Stadtmauer einfach als Teil ihrer Wohnhäuser, die Sie darauf bauten und immer weiter ausbauten. Deshalb wirkt die heutige Häuserfront nicht mehr wie eine klassische Stadtmauer zur Verteidigung und Schutz sondern wirkt eher einladen und freundlich auf den Besucher.
Im Inneren der Stadtmauer liegen zahlreiche Holz- und Fachwerkhäuser die teils mit vielen Verzierungen dekoriert sind. Da Werdenberg im Vergleich zu anderen mittelalterlichen Städten nie von Kriegen und Bränden heimgesucht wurde, sind die Häuser und das gesamte Stadtbild weitestgehend unverändert. Für die heutigen Bewohner der Häuser bedeutet, dass sie sich an strenge Denkmalschutzvorschriften halten müssen.
Das Rote Haus ein Eckbau am Marktplatz wurde im 17. Jahrhundert in der Strickbauweise (Blockbau) auf einem Steinsockel erbaut. Die Fassade ist reich dekoriert wie auch das Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite das heute einen Goldschmied beherbergt.
Durch die Städtligasse spazieren wir hinauf zum oberen Stadttor bzw. dem ehemaligen Rathaus von Werdenberg. Der Giebelbau stammt vermutlich aus dem Jahr 1478 und ist der nördliche Eckpunkt der Stadtmauer. Vom Rathaus aus hat man den schönsten Blick ins St. Galler Rheintal sowie auf die Appenzeller Alpen mit dem Hohen Kasten der am nördlichen Ende der Gebirgskette liegt.
Schloss Werdenberg
Über den Schlossweg geht es zum Schloss Werdenberg. Der Schlosshof ist auch in der Nebensaison geöffnet wenn das Schloss selber geschlossen ist. Durch die kleinen Scharten in der Ringmauer hat man einen fantastischen Blick auf den Werdenbergersee, die Stadt Buchs bis nach Liechtenstein.
Ursprünglich im Jahre 1228 als Burg errichtet diente sie als Aufenthaltsort der ansässigen Grafen. Um 1500 wurde die Burg Schrittweise zum Schloss umgebaut und erweitert. Es folgten viele Besitzerwechsel in den darauffolgenden Jahrhunderten teils aus Geldnot oder aufgrund fehlender Erben. Die letzten Privatbesitzer des Schlosses war die Familie Hilty, die das verwahrloste Schloss kauften und wieder instand setzten. 1956 verschenkte Frieda Hilty das Schloss samt Ausstattung an den Kanton St. Gallen.
Schlosswanderung Werdenberg Sargans
Vom Schloss Werdenberg aus startet der Aussichtsreiche Wanderweg zum Schloss Sargans. Über den Weiler St. Ulrich mit tollem Blick nach Liechtenstein geht es über das Artilleriefort Magletsch nach Gretschins mit der Burg Wartau. Weiter geht es nach Azmoos und Vild am Fusse des Gonzen wo auch das Besucherbergwerk Gonzen liegt von hier ist es nun nicht mehr weit bis zum Schloss Sargans das man nach rund 19 Kilometer Strecke in rund 4–5 Stunden erreicht.
Vom Schlosshof gehen wir über die Treppe an den Weinhängen entlang wieder zurück in die Städligasse wo wir Werdenberg über das östliche Stadttor verlassen hier liegt auch das Doktorhaus, das man an seinen beeindruckenden Wandmalereien erkennt. Ursprünglich als Festungsturm erreichtet, wurde auf den Grundmauern 1673 das heutige Gebäude erbaut. Vom einstigen Stadttorbogen ist heute noch der Torpfeiler zu erkennen. Der Name Doktorhaus stammte vom Anfang des 20. Jahrhunderts als der Arzt Dr. Otto Hilty das Haus bewohnte. Die Wandmalereien nehmen Bezug auf die Herrschaften von Montforter die das Schloss erbauten.
Auf der anderen Seite der Gasse liegt das Informationszentrum von Werdenberg. Am Uferweg des Werdenbergersees spazieren wir wieder zurück zum Ausgangspunkt. Mit einem fotogenen Panorama auf das Schloss und die Stadt Werdenberg endet unser Ausflug nach Werdenberg.
Doch unser Ausflug ins Rheintal endete noch nicht, von Werdenberg aus ging es ins nur wenige Kilometer entfernte Vaduz die Hauptstadt des Fürstentum Liechtenstein. Einige eindrücke, davon gibt es in den folgenden Bildern alles Weitere im kommenden Blogbeitrag.
HALT nicht so schnell!!!
Noch mehr Ausflugsideen und Wanderungen im Kanton St. Gallen…
Mehr Informationen auf Websites & Blogs:
Werdenberg – Werdenberg im Netz alles um die kleinste Stadt der Schweiz
Schloss Werdenberg – Internetauftritt des Schloss Werdenberg mit Infos zu Veranstaltungen und Öffnungszeiten
Rheintal – Viele Infos zum St. Galler Rheintal
Fazit:
Ein Ausflug in Rheintal allein ist schon ein fantastisches Erlebnis kombiniert man, das mit einem Besuch in Werdenberg, kann es, ein unvergesslicher Tag werden. Die Jahreszeit spielt keine Rolle denn der Blick über den See auf die kleinste Stadt der Schweiz weiss vom ersten Augenblick an zu verzaubern. Ein Spaziergang um den See und durch die winzige Stadt ist ein kleines Highlight und der Blick vom Schloss aus kann voll und ganz überzeugen. Wir waren von dem Spaziergang völlig begeistert und können ihn nur weiterempfehlen.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die Wanderung zum Creux du Van dem Schweizer Grand Canyon oder den Stadtrundgang in Klingnau im Kanton Aargau.
Kennt auch ihr Werdenberg oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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