Schluchtenweg Sevelen

Wanderung auf dem Schluchtenweg Sevelen im Rheintal

Mit jedem Schritt auf dem 6 km langen Schluchtenweg Sevelen taucht man tiefer in eine atemberaubende Naturlandschaft ein, die durch majestätische Schluchten, tosende Wasserfälle und dichte Wälder geprägt ist. Diese Wanderung, die sich im Schweizer Kanton St. Gallen befindet, bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch eine Reise durch die geologische Geschichte der Region. Der Pfad schlängelt sich entlang des Sevelerbachs und führt Wanderer durch unberührte Natur, vorbei an beeindruckenden Felsformationen und über malerische Brücken. In diesem Beitrag möchte ich meine persönlichen Eindrücke und Erlebnisse auf diesem faszinierenden Weg mit euch teilen, gespickt mit praktischen Tipps und Highlights, die diese Wanderung zu einem unvergesslichen Abenteuer machen.

  • Tour gemacht: Mai 2024
  • Beste Wanderzeit: Frühjahr bis Herbst
  • Wo: Sevelen im Kanton St. Gallen
  • Streckenlänge ⇐⇒: 5,9 km
  • Höhendifferenz Auf/Ab: ⇑ 380 ⇓ 380
  • Dauer: 2–3 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht
  • Familienfaktor: hervorragend geeignet
  • Kinderwagentauglichkeit: nicht kinderwagentauglich
  • Karte: GPX Koordinaten Download
  • Übernachtung: keine
  • Verpflegung: aus dem Rucksack
  • Ausrüstung: Wanderschuhe, Kamera, Stativ
  • Erreichbarkeit: mit Bus und Bahn und mit dem Auto
  • Budget: keins
  • Highlights: Gletschermühle, Wasserfälle
  • Route: Sevelen – Geissbergtobel – Ansaspitz – Sevelen
  • Was machen: Wasserfälle fotografieren, Gletschermühle anschauen

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

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Vorbereitung für den Schluchtenweg

Anforderungen

Spezielle Anforderungen stellt der Schluchtenweg nicht, er ist auch für Familien gut geeignet. Aufpassen muss man nur, wenn die Wege in den beiden Schluchten nass sind, dann können einige Passagen tückisch sein. Hier ist dann erhöhte Aufmerksamkeit gefragt.

Ausrüstung und Verpflegung

Gute Wanderschuhe sind hier Pflicht, gerade bei Nassem Wetter. Stöcke kann man nutzen, muss man aber nicht. Wer gerne und ausgiebig fotografiert, dem empfehlen wir ein Stativ und Graufilter mitzunehmen. Etwas zu trinken und Snacks sollte ebenfalls in den Rucksack.

Wetter

Nach Regentagen sind die Wege in den beiden Schluchten teils sehr rutschig und morastig, hier ist dann viel Konzentration gefragt.

Beste Wanderzeit

Den Schluchtenweg sollte man in Frühjahr oder Herbst in Angriff nehmen. In den Sommermonaten können die Wasserfälle durch den geringen Wasserpegel teils austrocknen, was der Wanderungen ihren schönsten Reiz nimmt.

Routenauswahl

Der Schluchtenweg lässt sich im oder gegen den Uhrzeigersinn begehen. Wir empfehlen im Uhrzeigersinn zu starten, da man so das steilste und schwierigste Stück des Weges gleich am Anfang hinter sich hat.

Anreise zum Schluchtenweg

Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt im Dorf Sevelen, dieses befindet sich im Kanton St. Gallen in der Ostschweiz, am Fusse des Alpsteins eingebettet im malerischen Rheintal.

Öffentlichen Verkehr

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Sevelen gut erreichbar. Die SBB bieten regelmäßige Verbindungen nach Sevelen an. Vom Hauptbahnhof Zürich dauert die Zugfahrt etwa 1,5 Stunden mit Umsteigen in Sargans, von St. Gallen aus etwa 1:15 Minuten mit Umsteigen in Buchs SG. Der Bahnhof Sevelen liegt 15 Gehminuten vom Startpunkt des Schluchtenwegs entfernt. Mehr Informationen siehe: SBB-Fahrplan

Auto & E-Auto

Sevelen lässt sich gut mit dem Auto zu erreichen. Aus Richtung Zürich oder St. Gallen kommend, nimmt man die Autobahn A13 und verlässt diese bei der Ausfahrt Sevelen. Von dort aus geht es ins Dorfzentrum, wo man der Beschilderung «Schluchtenweg» folgt. Ausreichend gratis Parkmöglichkeiten gibt es an der Zivilschutzanlage Sevelen. Hier befindet sich auch der offizielle Ausgangspunkt des Schluchtenwegs.

Der Schluchtenweg Sevelen

Der Schluchtenweg Sevelen ist ein malerischer Wanderpfad im Schweizer Kanton St. Gallen, der durch den beeindruckende Geissberg- und Saarbachtobel führt. Diese Wanderung bietet eine einzigartige Kombination aus Naturerlebnissen und geologischen Highlights. Der Weg verläuft entlang des rauschenden Sevelerbachs und schlängelt sich durch dichte Wälder, über charmante Brücken und vorbei an imposanten Felsformationen.

Mit einer Länge von etwa 6 Kilometern und einem einfachen Schwierigkeitsgrad eignet sich der Schluchtenweg sowohl für erfahrene Wanderer als auch für Familien mit älteren Kindern. Die Route besticht durch ihre abwechslungsreiche Landschaft und die Möglichkeit, in die unberührte Natur einzutauchen. Unterwegs bieten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke und zahlreiche Gelegenheiten, die faszinierende Flora und Fauna der Region zu entdecken. An 16 Stationen werden auf Tafeln thematische Schwerpunkte genauer unter die Lupe genommen, Themen sind unter anderem der Schutzwald, das Wasser oder die Gletschermühlen.

Der Schluchtenweg Sevelen ist ein kleiner Geheimtipp für Naturliebhaber und Wanderfreunde, die eine harmonische Mischung aus Abenteuer und Entspannung suchen. Egal, ob im Frühling, Sommer oder Herbst – diese Wanderung hinterlässt bleibende Eindrücke und lädt dazu ein, die Schönheit der Schweizer Natur in vollen Zügen zu geniessen.

Wanderung auf dem Schluchtenweg

Vom Parkplatz der Zivilschutzanlage folgen wir den Wegweisern des Schluchtenwegs, die uns durch schmale Strässchen entlang der letzten Häuser an den Rand von Sevelen führen. Den Sevelenbach können wir bereits gut hören, doch zu sehen bekommen wir ihn erst später. An einem kleinen Rebberg beginnt der Anstieg in den Geissbergtobel.

Bei einem kurzen Stopp ist es nicht verkehrt, einen kurzen Blick in Richtung Osten zu werfen, wo sich die Berge des Fürstentums Liechtenstein erheben. Der schmale Pfad windet sich durch das Gelände mit konstanter Steigung. An manchen Passagen fühlt man sich wie im Dschungel.

Der Weg führt in ein Wäldchen hinein, und plötzlich taucht ein Holzsteg vor uns auf. Nun macht der Weg seinem Namen alle Ehre: Eine fast schon romantisch wirkende Schlucht öffnet sich vor uns. Entlang des Sevelerbachs führt der Holzsteg in die Schlucht hinein. Ein kurzer Abschnitt ist sogar mit einem Geländer und Stahlseil gesichert. Im Zickzack geht es über einen schmalen Pfad in Richtung Valschnära.

Valschnära

Nach etwa 30 Minuten verlassen wir den Geissbergtobel und erreichen die Talmulde Valschnära. Hier lichtet sich der Wald, und sonniges Wetter erwartet uns. Wir folgen der Fahrstrasse rund 300 Meter, dann zweigt der Schluchtenweg rechts ab über eine Wiese. Doch zuvor lohnt sich ein Besuch des nahen Hofs Valschnära. An der Seite des Hauptgebäudes befindet sich ein Selbstbedienungs-Hofkiosk mit Alpkäse, kalten Getränken und Kaffee. Diese Idee und die Ausführung fanden wir genial und freuen uns immer wieder über solche Hofläden.

Nach der willkommenen Abkühlung am Hofladen laufen wir dem Schluchtenweg folgend über die Wiese. Bei der Wegfindung muss man etwas kreativ sein und einen Baum in der Mitte der Wiese anpeilen. Dort angekommen, finden wir in einem kleinen Holzhäuschen einen Brunnen mit einer Holzkelle. Kurze Zeit später erreichen wir die Informationstafel Nr. 9, die uns mehr über die Plattentektonik erklärt und weshalb Liechtenstein zu Afrika gehört.

Wenig später nach einem kurzen steilen Abstieg mündet der Schluchtenweg in eine Fahrstrasse, der wir nach Osten folgen. An der nächsten Verzweigung weist ein kleiner Wegweiser den Aufstieg zur Ansaspitz. Dieser Weg gehört offiziell nicht zum Schluchtenweg, doch der 30–40-minütige Umweg lohnt sich.

Lohnenswerter Umweg über die Ansaspitz

Der Aufstieg zum bewaldeten Bergrücken Ansaspitz führt steil im ständigen Zickzack durch den Wald. Nach Regentagen bestehen manche Teile des Pfads nur noch aus Schlamm. Trotzdem kommen wir gut voran und erreichen nach 15 Minuten und 120 Höhenmeter die Ansaspitz auf 736 Metern Höhe. Der Blick reicht vom Alvier (2342 Meter) bis zum Hohen Kasten (1794 Meter) im Alpstein. Zwei Sitzbänke mit bester Aussicht und eine improvisierte Grillstelle laden zum Verweilen ein.

Nach einer kurzen Rast geht es auf gleichem Weg zurück auf den Schluchtenweg. Dieser verläuft leicht bergab auf einer Zufahrtsstrasse. Hier finden wir die Informationstafel Nr. 7, die das Thema Steine behandelt. Zur besseren Vorstellung sind direkt daneben verschiedene Gesteine aus der Region zu sehen.

Saarbachtobel

Von der Fahrstrasse zweigt in einer Kurve der Weg in den Wald ab, wo wir wenig später den Saarbachtobel erreichen. Hier treffen zwei Bäche zusammen und bilden ein herrliches Fotomotiv.

Parallel zum Saarbach verläuft der Weg abwärts zur ehemaligen Ansamühle, die bis circa 1960 in Betrieb und heute als Wohnhaus genutzt wird. An die vergangenen Tage errinnert heute noch der Mühlstein und das Wappen am Hauseingang.

Wenige Meter von der Mühle entfernt zweigt etwas versteckt der Weg in den Wald ab, einen Holzsteg bringt uns wieder zum Saarbach der sich spektakulär durch das Felsige Flussbett schlängelt.

Gletschermühlen Sevelen

Am Wegesrand finden sich immer wieder Lücken im Unterholz, durch die man ganz nah an den Saarbach herankommt. Es lohnt sich, den gesamten Bereich genau unter die Lupe zu nehmen. Denn im felsigen Flussbett findet man eine geologische Besonderheit, und zwar in Form von Gletschertöpfen. In der letzten Eiszeit, als der Rheingletscher durch das Rheintal floss, formten Gletschermühlen die heutigen Mulden in den Untergrund.

  • Was sind Gletschermühlen?

Gletschermühlen sind spiralförmige Hohlformen im Eis und bilden sich, wenn Schmelzwasser durch die Eisspalten fliesst und mit hohem Druck auf den darunterliegenden Felsboden trifft. Verweilt die Eisspalte längere Zeit an derselben Stelle, schleifen Sand und Steine unterschiedlich tiefe Vertiefungen in den Untergrund, abhängig von der Dauer und der Härte des Gesteins. Diese Vertiefungen, auch Gletschertöpfe genannt, können im Laufe der Zeit beeindruckende Grössen erreichen. Sie bieten wertvolle Einblicke in die Dynamik und Geschichte der Gletscherbewegungen.

Im Laufe der letzten 15.000-20.000 Jahren hat der Saarbach die Gletschertöpfe oder auch Kolke genannt für sich in Anspruch genommen und sein Bett entsprechend angepasst. Der grösste Kolk ist rund 1,8 Meter tief und fast 2,5 Meter breit.

Das letzte Stück des Weges führt über eine Treppe und eine Holzbrücke zum Ausgang des Tobels, der neben einem Industriebetrieb liegt. Nur wenige Meter entfernt liegt ein weiterer Parkplatz, der als Ausgangspunkt für den Schluchtenweg genutzt werden kann. Beachten sollte man, dass dieser Parkplatz kleiner ist und schnell belegt sein kann.

Vom Tobelausgang verläuft der Weg der Strasse entlang durchs Dorf zurück zum Ausgangspunkt an der Zivilschutzanlage. Unterwegs gibt es immer mal wieder schöne Ausblicke in Richtung Vaduz, der Hauptstadt des Fürstentums Liechtenstein, das auf der anderen Seite des Rheintals liegt. Genau drei Stunden haben wir für den Schluchtenweg inklusive des Auf- und Abstiegs auf die Ansaspitze sowie mehreren längeren Fotostopps benötigt.

Weitere Impressionen unserer Wanderung

HALT, nicht so schnell!!!

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Fazit zur Wanderung auf dem Schluchtenweg

Die Wanderung auf dem Schluchtenweg Sevelen bietet eine faszinierende Mischung aus Naturerlebnissen und geologischen Highlights, die sowohl erfahrene Wanderer als auch Familien mit Kindern begeistern wird. Die gut markierte Route führt durch malerische Schluchten und Wälder, wobei zahlreiche Informationstafeln spannende Einblicke in die Natur und Geologie der Region geben. Besonderer Höhepunkt sind die beeindruckenden Gletschermühlen im Saarbachtobel. Der optionale Aufstieg zur Ansaspitz belohnt mit einer atemberaubenden Aussicht und lohnt den zusätzlichen Aufwand. Die etwa dreistündige Wanderung besticht durch ihre abwechslungsreiche Landschaft und die unberührte Natur, die in jeder Jahreszeit ihren eigenen Reiz hat. Egal, ob im Frühling, Sommer oder Herbst, der Schluchtenweg Sevelen bietet eine harmonische Mischung aus Abenteuer und Entspannung und hinterlässt bleibende Eindrücke.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Wanderung zur Fridolinshütte oder die Wanderung um den Obersee bei Näfels.

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