Um Touristen anzulocken werden gerne Superlativen genutzt mal wird mit der längsten Hängebrücke, dem höchsten Hotel oder der schönsten Aussicht geworben an Ideenreichtum gibt es keine Grenzen. So manche Idee zeugt von Einfallsreichtum und Kreativität, aber es gibt auch Dinge, wo man nur mit dem Kopf schüttelt kann. Eines dieser Superlativen nämlich den höchsten Winterwanderweg Europas haben wir an einem winterlichen Wochenendausflug im Lötschental im Kanton Wallis erkundet, Ausgangspunkt der Winterwanderung ist der Hockenhorngrat auf 3111 Metern Höhe was nach dem Tourismusverband Lötschental der Höchste Punkt einer offiziellen Winterwanderung ist. Alles Weitere und viel mehr gibt es in unserem Beitrag.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: Februar 2021
- Wo: Lötschental im Kanton Wallis
- Übernachtung: Hotel Bietschhorn in Kippel
- Budget: 36 CHF pro Person (Halbtax/GA) für Berg-Talfahrt Wanderbillett
- Highlights: Blick auf unzählige Berggipfel
- Schwierigkeit: leicht
- Route: Bergstation Hockenhorngrat – Aussichtspunkt – Bergstation Hockenhorngrat
- Kilometer: 1 km
- Höhendifferenz Auf/Ab: 90/90 Meter
- Zeit Tour: ca. 1 Stunde
Hinauf zur Lauchernalp und weiter
Ausgangspunkt für unsere Wanderung auf dem höchsten Winterwanderweg Europas ist die Ortschaft Wiler im Lötschental. Hier startet die Seilbahn hinauf zur Lauchernalp. Die Bahn fährt jede 20 Minuten oder nach Bedarf, in wenigen Minuten hat man die Alp auf 1965 Metern erreicht, hier muss man auf den 6er-Sessellift Lauchernalp-Stafel umsteigen. Doch damit ist die Anreise noch nicht beendet, ein weiteres Mal muss man umsteigen diesmal in den 3er-Sessellift Stafel-Gandegg und als Letztes geht es in die Gondelbahn von Gandegg hinauf zum Hockenhorngrat.
Erster Aussichtspunkt
Bevor man den Winterwanderweg in Angriff nimmt, sollte man zum ersten Aussichtspunkt direkt neben der Bergstation gehen. Hier hat man den besten Blick in Nördlicher Richtung mit dem markanten Doldenhorn (3643 m), dem Kanderfirn sowie dem Gasterntal. Bereits hier ist man überwältigt von dem Panorama, das vor den Füssen liegt. Mit dieser Aussicht im Hinterkopf machen wir uns auf den Weg zum Winterwanderweg.
Höchster Winterwanderweg Europas
Auf 3111 Metern über dem Meer startet der Winterwanderweg hinter der Bergstation am Hockenhorngrat. Der Weg ist nur für Fussgänger gedacht und auch markiert was aber leider nicht von allen respektiert wird immer wieder kommen Skifahrer auf dem Weg entlang obwohl es extra eine Piste für Skifahrer gibt. Die ersten Meter verläuft der präparierte Weg ohne Gefälle oder Steigung in westliche Richtung.
Der Wanderweg liegt auf dem Milibachgletscher von dem jetzt aber nichts zu sehen oder zu erahnen ist. Paraelle zur Skipiste verläuft der Wanderweg, ein kurzes Wegstück geht es steil hinab bevor es die letzten Meter vor dem Aussichtsplateau wieder flacher wird. Bereits jetzt ist die Aussicht besonders zur Lötschenlücke und dem Tennbachhorn grandios.
Zweiter Aussichtspunkt
Das Ziel des Winterwanderweges hat man nach gut 15 Minuten erreicht auf dem Aussichtsplateau das grosszügig präpariert ist, bekommt man ein majestätisches Bergpanorama geboten das rund 30 Viertausender zu bieten hat.
Eine grosse Panoramatafel gibt Auskunft über die unzähligen Gipfel vor einem, besonders hervorstechen tut der Dom (4545 m), das Weisshorn (4505 m) und das rechts daneben liegende Matterhorn.
Ganz rechts vor dem Ferdenrothorn liegt am Horizont das Mont Blanc Massiv. Im Vordergrund sozusagen direkt vor den Füssen liegen rechts neben dem Taleingang die auffälligen Bergketten um dem Restipass und des Faldumpass.
Neben all den bekannten 4000er Gipfeln ist das Bietschhorn (3934 m) der auffälligste Berg in der Umgebung und dominiert das Lötschental.
Hockenhorn
Mit 3293 Metern kann das Hockenhorn nicht mit spielen in der Liga der 4000er und auch wenn das Panorama in südlicher Richtung spektakulär ist, sollte man das Hockenhorn nicht Ausserachtlassen. Es ist für Skitourengänger ein beliebtes Ziel was man auch an den Zahlreichen Spuren erkennen kann.
360° Panorama
Mit diesen Eindrücken machen wir uns auf den Weg zurück zur Bergstation, hier macht sich etwas die Höhe bemerkbar den steilen Anstieg können wir nur mit einer kleinen Pause bewältigen ansonsten sind wir in rund 25 Minuten wieder am Ausgangspunkt angekommen. Bevor es zurück ins Lötschental geht, geniessen wir nochmals die Aussicht vom ersten Aussichtspunkt neben der Gondelstation. Auf dem kleinen Plateau herrscht reges treiben, jede Gondel bringt zehn Ski bzw. Snowboarder auf den Grat.
Zurück ins Lötschental
Nachdem die letzten Fotos gemacht sind, fahren wir wieder zurück ins Tal. Wir sind die einzigen, die mit den Liftanlagen wieder zurückfahren und auch auf dem gesamten Winterwanderweg sind uns nur drei weitere Wanderer begegnet. Für die gesamte Tour mit Berg- und Talfahrt sowie Fotostopps haben wir rund nicht ganz zwei Stunden benötigt. Man kann diesen kurzen Ausflug also bestens mit weiteren Aktivitäten und Wanderungen kombinieren. So wie zum Beispiel unsere Winterwanderung vom Blatten zur Fafleralp am Ende des Lötschentals.
Schneeschuhwanderung zum Lötschenpass
Am Wanderweg zum Aussichtspunkt zweigt nach wenigen Metern ein Weg ab, ein Schild weist daraufhin, das der Weg für Tourengänger gedacht ist. Leider findet man so gut wie keine Informationen, dass man auf diesem Weg mit Schneeschuhen zum Lötschenpass wandern kann. Wir haben uns gefragt, warum man diesen Weg nicht als zweiten Wanderweg vom Hockenhorngrat eröffnet. Somit wäre das Preis-Leistungs-Verhältnis auch wesentlich besser.
HALT nicht so schnell!!!
Noch mehr Ausflugsideen und Wanderungen im Kanton Wallis…
Mehr Informationen auf Websites & Blogs:
Lötschental – Webauftritt des Lötschentals mit Informationen zu den Aktivitäten, Anreise, Übernachtung und Essen
Lötschenpass – Seite des Lötschenpass und der gleichnamigen Hütte
Lötschentaler Museum – Museum über das Lötschental und die Menschen, der hier lebten und leben
BLS Autoverlad Lötschberg – Autoverlad Kandersteg-Goppenstein
Fazit:
Der höchste Winterwanderweg Europas weiss wie man begeistern kann der Panoramaausblick vom Aussichtspunkt ist traumhaft schön und man kann sich nur schwer davon lösen. Allerdings ist der Weg mit rund einem Kilometer Länge nicht wirklich eine Wanderung, sondern viel mehr ein Spaziergang. Ski und Snowboarder, die eine Tages oder Mehrtageskarte für das Skigebiet haben können jederzeit zum Aussichtspunkt fahren, Fussgänger müssen mit mehreren Gondel und Sesselliften zum Hockenhorngrat fahren, was für Erwachsene 36 bis 42 Franken kostet. Wir persönlich finden, dass sich die Wanderung oder der Aussichtspunkt nur für Wintersportler lohnt die sowieso zum Hockenhorngrat fahren ansonsten ist es viel Geld für einen Kilometer Fussweg. Hier wäre es sicherlich sinnvoll mehr für Wanderer zu bieten als diesen kurzen Weg. Trotz diesem Manko hat uns die kleine Winterwanderung sehr gefallen.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die Winterwanderung in Braunwald oder unseren Ausflug auf das Jungfraujoch.
Kennt auch ihr das Lötschental oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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