Der aufmerksame Leser unseres Blogs wird festgestellt haben, dass wir mittlerweile eine rechte Anzahl an Beiträgen veröffentlicht haben, die sich um das Thema Gletscher drehen. Nicht zufällig haben wir das Thema aufgegriffen, sondern uns hat die Leidenschaft und das Interesse für diese Eisgiganten ergriffen und gepackt. Heute wollen wir euch mitnehmen ins wunderschöne Saastal im Kanton Wallis. Hier im Ort Saas-Grund hat unsere Tour ihren Ausgangspunkt es geht zum Triftgletscher, den wir auf einer Schneeschuhwanderung erkunden wollen. Da wir keine Erfahrung haben auf solch einem Terrain, haben wir einen Bergführer als Guide angeheuert. Was wir erlebt und gesehen haben, erfahrt ihr nun im folgenden Beitrag.
Wann, Wo, Wie – kurz und knapp
- Wann: Anfang April 2021
- Wo: Hohsaas bei Saas-Grund Kanton Wallis
- Übernachtung: Hotel Eden Saas-Grund
- Budget: 69 CHF Bergtour, 22 CHF Bergbahn jeweils pro Person
- Highlights: Hautnah am Triftgletscher, 4000er Panoramablick
- Schwierigkeit: mittel (mit Bergführer)
- Route: Bergstation Hohsaas – Triftgletscher – Bergstation Hohsaas
- Kilometer: 3 km
- Höhendifferenz Auf/Ab: 190/190 Meter
- Zeit Tour: 2-3 Stunden
Streckeninfo / Karte / Höhenprofil
Saastal & Saas-Fee
Für unsere Schneeschuhwanderung sind wir ins Saastal gefahren einem der zwei Vispertäler. Durch den Mischabelgebirgszug von Zermatt und dem Mattertal getrennt ist das Saastal berühmt für den Ferienort Saas-Fee der auf „Perle der Alpen“ genannt wird. Rund 200 Höhenmeter unterhalb von Saas-Fee liegt der zweitgrösste Ort im Tal Saas-Grund auch hier dominiert wie schon in Saas-Fee der Tourismus. Unzählige Hotel und Ferienwohnungen zieren den Ort. Auch wir haben uns im Hotel Eden im Zentrum von Saas-Grund einquartiert. Das Hotel Eden konnte uns mit Herzlichkeit, einfachen aber guten Zimmern sowie einem sehr gutem Essensangebot voll und ganz überzeugen. Praktisch war ebenfalls für uns, dass die Talstation der Bergbahn Hohsaas nur wenige Meter entfernt lag.
Schneeschuhtour Ice Blue 3000 mit Guide Allalin
Da wir noch nie auf einem Gletscher länger unterwegs waren und es nicht ratsam ist als ortsunkundiger und unerfahrener Wander einfach so durch ein Gletscherfeld zu laufen haben wir uns einen Bergführer angeschlossen. Über die offizielle Saas-Fee Internetseite sind wir auf die Schneeschuhwanderung Ice Blue 3000 Plus der Bergführer AllalinWeissmies.ch aufmerksam geworden. Beat und Christian Burgener sind zwei erfahrene Bergführer, die seit 1978 ihr Leidenschaft mit Gästen teilen. Über ihre Internetseite oder per Telefon kann man mit den beiden Kontakt aufnehmen.
Die Schneeschuhtour Ice Blue 3000 Plus kann als Privattour (Pauschal 220 CHF) oder in der Gruppe (69 CHF pro Person) mit mindestens 4 Personen gebucht werden. Ausrüstung wie Schneeschuhe, Gurt, Stöcke und Seil wird gestellt. Voraussetzung für die Schneeschuhtour ist nur ein wenig Kondition, ansonsten kann jeder Teilnehmen, ob jung oder alt.
Hohsaas
Treffpunkt ist die Talstation der Bergbahn Hohsaas hier werden wir von Beat Burgener empfangen. Insgesamt sind mit uns sieben Personen dabei. Als Erstes wird das Material verteilt und angezogen nach einer kleinen Einweisung und dem Ticket kauf, geht es schon hinauf zum Hohsaas. An der Mittelstation Kreuzboden muss umgestiegen werden in circa 18 Minuten Fahrtzeit überwindet man 1586 Höhenmeter.
An der Bergstation Hohsaas (3142 Meter) angekommen wird man als allererstes von einem Panoramablick empfangen, der einfach umwerfend ist. 18 Viertausender Gipfel präsentieren sich von ihrer besten Seite. Doch zum Geniessen bleibt nicht viel Zeit die Ausrüstung und die Schneeschuhe werden angeschnallt und über den Verbindungsweg zur Gletscherpiste laufen wir in Richtung Triftgletscher, der südlich der Bergstation liegt.
Schon auf dem Weg ist die Aussicht auf den Triftgletscher beeindruckend und die Vorfreude steigt mit jedem Meter, dem man näher kommt. Trotz aller Freude sollte man immer einen Blick zurückwerfen und darauf achten das man von den Skifahrern rechtzeitig gesehen wird. Der eine oder andere wird sich sicherlich wundern, weshalb wir vom Triftgletscher schreiben, wenn wir im Saastal sind. Triftgletscher ist den meisten geläufig in Verbindung mit der Hängebrücke und der Trifthütte im Gadmertal bei Meiringen im Berner Oberland. Doch es gibt mehrere Triftgletscher in der Schweiz, neben dem Gadmertal liegt ein weiterer bei Zermatt und in der Region Fieschertal.
Triftgletscher Hautnah
Etwas unterhalb des Gletscher verlassen wir den Weg, um uns anzuseilen. Dann geht es immer im Zickzack den Gletscher entgegen. Die Sonne steht hoch über dem vergletscherten Grat zum 4017 Meter hohen Weissmies dem Hausberg von Saas-Grund.
In angenehmen Tempo gehen wir Schritt für Schritt über den Gletscher. Langsam türmen sich Meterhohe Eisblöcke links und rechts von uns auf. Es ist ein beeindruckendes Erlebnis das sehen zu können.
Unser Bergführer Beat leitet uns mit geschultem Blick durch die Schluchten des Triftgletscher. Man kann sehr schön an den Rändern des Gletschers die einzelnen Querspalten erkennen, die sich gebildet haben und aufzeigen das im Gletscherbett ein Geländeknick liegt über, dass der Gletscher fliessen muss. Das Eis schimmert in verschiedenen Blau und Türkisfarben.
Gletscherwelt
In der Mitte liegen viele Eistürme dieses Gewirr aus Längs- und Querspalten werden Seracs genannt, nicht zu verwechseln mit dem französischen Molkekäse. Immer wieder bleiben wir stehen und geniessen den faszinierenden Anblick der direkt vor unseren Füssen liegt.
Wände aus Eis und Schnee türmen sich vor uns auf, im Sonnenlicht lassen sich viele kleine Strukturen und Linien erkennen. Weiter führt uns Beat den Hang empor. Nach rund einer Stunde verlassen wir die Spaltenzone. An einem kleinen Grat machen wir Pause und legen das Sicherungsseil ab. Wir lassen den Blick schweifen über die vergletscherten Hänge des Weissmies und die unzähligen Gipfel die vor unseren Augen liegen. Unser Bergführer Beat erkundigt sich, ob es allen gut geht und ob es uns gefällt ihm merkt man seine Liebe und Leidenschaft an die er für seine Heimat hat.
Hier abseits der Spaltenzone kann man in den Felsen sehr gut die Spuren des Gletschereises erkennen, das hier vor langer Zeit einmal lag. Nach dieser Pause geht es die Anhöhe hinauf wo Reste des Hohlaubgletschers liegen. Anfangs steil aufwärts laufen wir nun wieder in Richtung Hohsaas Bergstation. Dabei fällt der Blick immer wieder zurück im Triftgletscher, der nun unter uns liegt. Sehr schön lassen sich nun auch die unter dem Schnee versteckten Spalten erkennen, die so gefährlich sind.
Gipfelpfad
Um die Mittagszeit tauchen die ersten Steinsäulen auf, die zum 18 Viertausender Rundwanderweg gehören und jeweils einen 4000er-Gipfel markieren und mit einer Infotafel markiert sind. Den Säulen entlang nähern wir uns dem Hohsaas Restaurant, das vor uns auftaucht, die Rundglaskuppel wirkt fast wie von einem anderen Planeten.
Fast genau nach drei Stunden kommen wir wieder an der Bergstation Hohsaas an. Wir alle gehen noch auf ein Getränk ins Restaurant, bevor wieder jeder seines Weges geht. Auch wir verabschieden uns von den anderen Teilnehmern und sagen Danke an unseren Bergführer Beat, der uns dieses tolles Erlebnis möglich gemacht hat. Da wir noch viel Zeit haben, laufen wir nochmals zum Ausgangspunkt zurück wo wir unsere Gletschertour gestartet haben.
Hier setzen wir uns hin und geniessen einfach den Blick auf den Gletscher und natürlich lassen wir auch unsere Drohne aufsteigen, um einen anderen Blick auf die Eisoberfläche zu bekommen. So entstand auch das untere 360 Grad Panorama vom Triftgletscher.
360° Panorama
Der Triftgletscher wird durch den Verbindungsweg der Skipiste in zwei Teile getrennt. Auch unterhalb lassen sich einige Spaltenzonen erkennen. Hier dominieren in einigen Bereichen Längsspalten die Gletscheroberfläche was anzeigt, das sich der Gletscher an dieser Stelle ausweitet.
Nicht nur wir sind gebannt von dieser Welt aus Eis und Schnee immer wieder bleiben auch Skifahrer stehen und zücken ihre Kameras oder Smartphones, um Bilder des Gletschers zu machen. Beim Blick hinauf zum Weissmies lassen sich einzelne Tourengänger erkennen, die der vergletscherten Kuppe entgegen streben. Wir bleiben noch eine Zeitlang vor Ort, bevor auch wir uns auf den Rückweg zur Bergstation begeben.
4000er Panorama
Bevor wir die Gondel hinab ins Tal besteigen, nehmen wir uns einen Moment lang Zeit und schauen uns das 4000er-Panorama an, mit dem auf einem eigenen Schild geworben wird. Der Hauptakteure unter den 4000er ist der Dom mit 4546 Metern Höhe er ist der Höchste Berg, der ganz in der Schweiz liegt. Rechts und Links des Doms liegen weitere 4000er wie das Täschhorn, das Allalinhorn oder das Nadelhorn. Mit diesem Ausblick treten wir nun endgültig den Weg zurück zur Talstation in Saas-Grund an.
Bildstrecke
HALT nicht so schnell!!!
Noch mehr Ausflugsideen und Wanderungen im Kanton Wallis…
Mehr Informationen auf Websites & Blogs:
Weissmies.ch – Bergführer im Saastal mit vielen Touren im Winter und Sommer
Saas-Fee/Saastal – Offizielle Seite des Saastals und von Saas-Fee
Fazit:
Unsere erste geführte Gletschertour war ein riesiges Erlebnis, das wir nicht mehr so schnell vergessen werden. Bereits der Blick auf den Triftgletscher bei der Fahrt zur Bergstation lässt die Vorfreude in jeder Sekunde steigen. Die Schneeschuhtour durch die Spaltenzone ist wie eine Wanderung in einer anderen Welt. Beat unser Bergführer leitete uns mit Erfahrung und Leidenschaft durch die Bergwelt und wusste mit Wissen zu überzeugen. Für 69 CHF pro Person war das ein super Preis-Leistung-Verhältnis, das wir nur weiterempfehlen können. Die Schneeschuhwanderung ist auch viel Familien sehr gut geeignet und das Material ist auch im Preis enthalten.
Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so, zum Beispiel die Wanderung auf dem Gletscherlehrpfad Morteratsch oder den Stadtrundgang in Laufenburg.
Kennt auch ihr das Saastal und den Triftgletscher oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.
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