Clariden Höhenweg

Wanderung auf dem Clariden-Höhenweg vom Fisetenpass zum Klausenpass

Der Klausenpass in den Kantonen Uri & Glarus ist gerade im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Der Reiz der Region liegt grandiosen Bergwelt, die den Pass umgibt. Hoch über dem Urnerboden, der grössten Alp der Schweiz, verläuft zwischen Fiseten- und Klausenpass der Claridenhöhenweg. Der rund 9 km langer Panoramaweg bietet eine fantastische Aussicht auf die Bergwelt der Glarneralpen und den Urnerboden, doch damit nicht genug, auf der Hälfte des Weges zwischen Fiseten- und Klausenpass kommst du am Griesslisee vorbei, einem Gletschersee, der dir das Gefühl vermittelt, auf Island zu sein. Alles rund um den Gletschersee findet ihr in unserem Beitrag: Wanderung zum Gletschersee am Klausenpass

Gut 500 Höhenmetern musst du pro Weg auf und abwärts laufen, was zwar etwas Kondition abverlangt, aber nie wirklich anstrengend ist. Der Clariden Höhenpanoramaweg ist auch für Familien bestens geeignet und für das Leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt, entweder die Gemsfairenhütte oder das Restaurant auf der Klausenpasshöhe an. Wir nehmen dich mit auf unsere Wanderung auf dem Clariden Höhenweg, als der erste Schnee bereits die Landschaft in ein weisses Winterkleid gehüllt hat.

Wann, Wo, Wie – kurz und knapp

  • Wann: November 2022
  • Wo: Urnerboden im Kanton Uri
  • Budget: 18 CHF Berg- und Talfahrt
  • Highlights: Aussicht, Gletschersee, Klausenpass
  • Schwierigkeit: leicht
  • Route: Fisetenpass – Gemsfairenhütte – Gletschersee – Klausenpass
  • Kilometer: 9 km – plus 5,2 km für die Strecke Fisetenpass – Chamerstock
  • Höhendifferenz Auf/Ab: ⇑490/⇓580
  • Zeit Tour: 4 Stunden

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

Anreise zum Claridenhöhenweg

Den Claridenhöhenweg kannst du von zwei verschiedenen Ausgangspunkten aus in Angriff nehmen, erste Möglichkeit wäre der Fisetenpass oder als zweite Möglichkeit steht dir der Klausenpass zur Verfügung.

  • Ausgangspunkt Fisetenpass
    • Anreise: zu Fuss oder mit der Seilbahn vom Spiringen/Urnerboden
  • Ausgangspunkt Klausenpass
    • Anreise: mit dem Postbus (Fahrplan beachten), dem Auto, Motorrad oder dem Fahrrad
    • Der Pass ist je nach Schneeverhältnissen zwischen Mitte Juni bis Anfang November geöffnet
Betriebszeiten Seilbahn Fisetenpass
  • Sommerbetrieb: Juni bis September
    07:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 18:00 Uhr
  • Winterbetrieb: Oktober bis Mai
    07:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 17:00 Uhr

Preise:

  • Erwachsene 12,- CHF Einfach / 18,- CHF Retour
  • Kinder 5,- CHF Einfach / 8,- CHF Retour
Seilbahn Fisetenpass

Fisetenpass – Chamerstock

Mit der kleinen Seilbahn geht die Fahrt hinauf zur Bergstation, diese liegt nur wenige Meter unterhalb des Fisetenpass, den du in wenigen Schritten erreichst. Bevor du die Wanderung startest, solltest du als allererstes dir am Holzkreuz die beeindruckende Aussicht anschauen. Hier bekommst du einen Vorgeschmack auf das, was dich noch erwarten wird.

Der Fisetenpass ist nicht nur Ausgangspunkt für den Claridenhöhenweg, sondern hier beginnt unter anderem die Wanderung hinauf zum Gemsfairenstock oder der Claridenhütte. Bevor du dich in Richtung Klausenpass aufbrichst, geht es zuerst einmal in die entgegengesetzte Richtung zum Chamerstock. Für diesen kleinen Umweg wirst du mit einer Umwerfenden Aussicht auf das südliche Glarnerland belohnt.

Fisetenpass Kreuz
Gemsfairenjoch Wanderwegweiser

Dem Fisetengrat entlang verläuft der Wanderweg mit leichtem auf und ab zum Chamerstock, der Pfad ist weder anstrengend noch gibt es schwierige Passagen, einziges Hindernis ist die tolle Aussicht. Unterwegs kommst du immer wieder an Sitzgelegenheiten vorbei, die sich perfekt als Picknickplatz anbieten. Je weiter du nach Norden kommst, desto besser wird der Blick auf den mächtigen Tödi sowie Gipfel rund um den Limmeren- und Muttsee.

Weg zum Chamerstock

Gut 2,7 km Weg sind es, bis du den Chamerstock am Ende des Grates erreicht hast, vom dieser Aussichtspunkt aus geht der Blick über das Linthal, Braunwald bis nach Schwanden. Auf demselben Weg geht es danach wieder zurück zum Fisetenpass, hier kannst du entweder erst einmal eine Pause einlegen oder direkt weiter zum nächsten Etappenziel, dem Gletschersee aufbrechen.

Panorama Chamerstock

Vom Fisetenpass geht es nun in der Flanke des Gemsfairenstock in Südwestliche Richtung über Alpgebiete, wo man im Sommer oft auf Kühe trifft. Auf den ersten 1,5 Kilometern gibt es keine nennenswerte Steigung oder Gefälle, der Pfad zieht sich gemütlich dem Hang entlang und immer wieder stösst man auf Sitzgelegenheiten, die mit einer herrlichen Aussicht auf den Urnerboden und den Jägerstock begeistern können.

Aussicht auf den Urnerboden
Aussicht auf den Urnerboden
Schnee auf dem Clariden Höhenweg

Am Hasentrittli befindet sich die einzige Passage, die grössere Aufmerksamkeit verlangt. Mit Bahnschwellen wurden Tritte angelegt und eine Kette gibt zusätzlich Halt auf diesem Wegabschnitt. Wem solche Passagen nicht zusagen, kann vom Fisetenpass oder von der Gemsfairenhütte aus das Fahrsträsschen als alternativ Strecke nutzen.

Hasentrittli Clariden Höhenweg
Hasentrittli Clariden Höhenweg

Der Charakter des Weges ändert nun schlagartig, der Blick geht nun über den Klausenpass, den Gemsfairenboden bis zum Griessbödemli, eine Karge Steinlandschaft, die durch Gletscher geformt wurde.

Clariden Höhenweg Wegweiser
Blick ins Tal und Klausenpass

Der Pfad schlängelt sich vorbei an riesigen Steinkolossen und Schutthalden, wie aus dem Nichts stehst du auf einer kargen Ebene, im ersten Moment magst du dich fragen, ob du hier richtig bist, doch keine Angst, alles ist gut. Kerzengerade querst du die steinige Wüste, die vereinzelt von Bächen durchzogen ist, die jetzt im November fast kein Wasser mehr führen.

Markierung auf Stein Clariden Höhenweg
Clariden Höhenweg
Clariden Höhenweg

Der Gemsfairenboden wurde durch einen Gletscher geformt, dessen Zunge man heute noch am Nordhang des Tüfelsstock (2973 Meter) und Speichstock (2966 Meter) sehen kann. Den Weg der Gletscherzunge markieren mehrere Seitenmoränen, die im Gelände verteilt liegen. Das Gletschereis formte den Gemsfairenboden und das Schmelzwasser tat im Laufe der Zeit den Rest.

Clariden Höhenweg
Clariden Höhenweg

Gemsfairenhüttli

Auf der Hälfte des Weges liegt die Gemsfairenhütte, die Alpwirtschaft ist der perfekte Ort, um sich zu stärken. Die Hütte ist nur während der Sommermonate bewirtschaftet, was bei unserem Besuch leider nicht der Fall war.

Hinter der Hütte ändert sich der Charakter der Landschaft, über kleine und grosse Hügel geht es nach Westen in Richtung Griessbödemli, begleitet wird man mit bestem Blick auf den Klausenpass, wo an schönen Wochenenden unzählige Motorrad, Auto und Fahrradfahrer die Kurvenreiche Strasse runter und rauf fahren.

Gemsfairenhütte
Gemsfairenhütte

Jetzt Mitte November, nachdem die Passstrasse geschlossen wurde, ist es ruhig geworden um den Klausenpass, nur vereinzelte Velofahrer oder Spaziergänger nutzen noch die Strasse. Das Griessbödemli ist geprägt durch zahllose Schutt und Geröllwälle, die man entweder umläuft oder einfach darüber geht. 2,5 km hinter der Gemsfairenhütte erreichst du langsam den Chlus, einen mächtigen Felskessel, der einst von einem Gletscher geformt wurde. Der verantwortliche Gletscher ist das nächste Ziel auf der Wanderung.

Wanderweg Gletschersee
Blick Klausenpass
Blick Klausenpass
Clariden Höhenweg

Die Hügellandschaft flacht nun abrupt ab und verwandelt sich in eine Schuttebene, die wie der Chlus ihren Ursprung einem Gletscher zu verdanken hat. Bevor es hinab in die Ebene geht, sollte man die wunderschöne angelegte Sitzgelegenheit mit Blick auf den Klausenpass und die Berggipfel um den Urnerboden nutzen. Jetzt am Anfang des Winters ist die Wegfindung nicht ganz einfach, da der Grossteil des Weges unter dem Schnee liegt. Schnell erreicht man den Fätschbach, der jetzt aber nur wenig Wasser führt, im Sommer wird eine Brücke über den Bach gelegt, doch auch ohne ist eine Querung gut möglich.

Clariden Höhenweg
Clariden Höhenweg

Gletschersee am Klausenpass

Hinter dem Fätschbach geht es wieder bergauf, der neu angelegte Pfad mit gut sichtbaren Markierungen schlängelt sich einem geröllligen Moränenwall empor. Dann hast du das Highlight der Wanderung, den Gletschersee, erreicht. Bevor du hinab zum See läufst, solltest du kurz innehalten und den Anblick geniessen, der sich vor dir ausbreitet.

Gletschersee Klausenpass Winter
Gletschersee Klausenpass Winter
Drohnenaufnahme Gletschersee

Jetzt im November liegt der See ständig im Schatten, nur die Ränder des Firnbandes werden von der Sonne erleuchtet. Eine mehrere Zentimeter dicke Eisdecke überzieht den See. Diese solltest du aber nicht betreten. Falls du genügend Zeit zur Verfügung hast, sollte du die Gelegenheit nutzen und dir den See und die Umgebung genauer anschauen. Vorsicht und Vernunft sind hier allerdings Pflicht, da es immer wieder zu Eisabbrüchen und Steinschlag kommen kann.

Drohnenaufnahme Gletschersee
Gletschersee Klausenpass Winter

Besonders interessant ist die Tatsache, dass zu dieser Jahreszeit der Wasserpegel des See teils um mehrere Meter tiefer liegt als in den Sommermonaten, deshalb kannst du den Gletschersee umrunden und kommst dabei der Gletscherfront sehr nahe. Hierbei entdeckst du viele Details, die aus der Entfernung nur schwierig oder gar nicht zu sehen sind, wie die zahllosen Streifen, die sich wie Jahresringe bei einem Baum durch das Gletschereis ziehen.

Gletschersee Klausenpass Winter
Gletschersee Klausenpass Winter
Gletschersee Klausenpass Winter

Eine Tatsache, die leider traurig stimmt, ist der kontinuierliche Rückzug des Gletschersee, der sich Jahr für Jahr sogar noch beschleunigt. Besonders die letzten zwei Jahre haben dem Gletschereis extrem zugesetzt und selbst die schützende Schuttschicht, die auf dem Gletscher liegt, kann den Rückgang nur marginal beeinflussen.

Gletschersee Klausenpass Winter
Gletschersee Klausenpass Winter

In Richtung Klausenpass

Vom Ufer des Gletschersee geht es zurück zum Wanderweg, über den Fätschbach geht es hinauf auf das Firnband, das mächtig zwischen See und dem Klausenpass liegt. An einer aussichtsreichen Stelle befindet sich ein Picknickplatz, der stets gut besucht ist und das aus gutem Grund.

Gletschersee Klausenpass Winter

Mehrere Schuttwälle sind zu queren, bevor du am höchsten Punkt angelangt bist, von hier lohnt es sich, nochmals einen Blick zurückzuwerfen auf den faszinierenden Gletschersee, bevor du den weiteren Weg in Richtung Klausenpass in Angriff nimmst.

Anfangs geht es zügig abwärts, doch schon nach wenigen Metern zieht sich der Weg gemächlich dahin. Mit Glück kann man auf diesem Abschnitt immer wieder Murmeltiere beobachten, die sich das Treiben aus gebührendem Abstand anschauen.

Am Ende des Plateau geht der Wanderweg in die neue Versorgungsstrasse über, die 2021 angelegt wurde, du kannst natürlich auch den parallel verlaufenden Wanderweg nutzen, das Ziel bleibt auf beiden Routen stets die Passhöhe des Klausenpass. Auf dem Weg hinab begleitet dich auf der rechten Seite stets die Markante Felsnadel Märcher Stöckli (2382 Meter), die wie ein Finger in den Himmel ragt.

Passhöhe Klausenpass

Nachdem du den steilen Abstieg gemeistert hast, kannst du dich entweder im Restaurant Clariden oder Klausenpass stärken. Falls du ausreichend Energie und Kondition hast, kannst du denselben Weg zurück zum Fistenpass nehmen oder du nutzt den Postbus (Fahrplan beachten), um zur Talstation der Seilbahn in Spiringen zu gelangen.

Klausenpasshöhe Winter
Klausenpasshöhe Winter

Fazit zum Clariden Höhenweg

Der Claridenhöhenweg ist eine eindrucksvolle Tour, die mit vielen Highlights aufwarten kann, da wäre als Erstes natürlich der Gletschersee, der auf ungefähr der Hälfte des Weges den Betrachter in seinen Bann zieht. Ein nicht minder beeindruckende Sehenswürdigkeit ist der Chamerstock mit seiner herrlichen Aussicht auf das südliche Glarnerland. Neben der Bergwelt bietet auch die Landschaften eine interessante Abwechslung und Vielfalt.

Die gesamte Wanderung ist nicht schwierig, verlangt aber trotzdem nach etwas Kondition und Durchhaltevermögen. Die Tour kann vom Fisetenpass oder dem Klausenpass aus gestartet werden, dabei sollte man allerdings den Fahrplan des Postbusses beachten, falls man diesen in Anspruch nehmen möchte. Wir persönlich können die Wanderung nur wärmsten empfehlen, denn sie bietet auf einer relativ kurzen Distanz unheimlich viel Abwechslung.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Wanderung zur Konkordiahütte am Aletschgletscher oder einen Ausflug zum Rhonegletscher.

Kennt auch ihr den Clariden-Höhenweg oder wisst andere schöne Orte, Städte oder Wanderungen, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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