Munt la Schera

Munt la Schera im Schweizer Nationalpark

Jedes Jahr wenn in den Bergen der Herbst langsam dem Winter weicht machen wir oder wie in diesem Fall ich allein eine Abschlusswanderung. Das Jahr zuvor waren wir im Oberengadin und machten eine Wanderung zur Bovalhütte am Morteratschgletscher, die Nacht verbrachten wir in rund 3000 Meter Höhe im Berghotel Diavolezza. 2019 ging es wieder in den Kanton Graubünden diesmal in den Schweizer Nationalpark im Unterengadin. Bei bestem Herbstwetter stand die Tour auf den Munt la Schera auf dem Programm. Wie bereits im letzten Jahr verbrachte ich die Nacht im Berghotel Diavolezza.

Wann, Wo, Wie – kurz und knapp

  • Wann: Oktober 2019
  • Wo: Schweizer Nationalpark Kanton Graubünden
  • Übernachtung: Berghotel Diavolezza
  • Budget: 150 CHF für Hotel
  • Highlights: Landschaft in Herbstfarben
  • Schwierigkeit: leicht
  • Route: Il Fuorn/P5 – Alp la Schera – P2337 – Munt la Schera – P2370 – P2337 – Alp la Schera – Il Fuorn/P5
  • Kilometer: 13 km
  • Höhendifferenz: 750 Meter
  • Zeit Tour: 5 Stunden für Hin und Rückweg

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

Fluelapass und Ofenpass

Am frühen Morgen noch bevor die Sonne am Horizont erscheint, fahre ich in Richtung Engadin. Zuerst geht es über Landquart und Davos zum Fluelapass den ich nach rund 2 Stunden erreiche. Unterwegs lege ich an der Passhöhe des Fluelapass einen kurzen Stopp ein, es ist trotz des Milden Wetters am Tage doch recht kalt, die Berge sind nur leicht mit Schnee überzogen. Der Gipfel des Fluela Schwarzhorn das ich einige Wochen zuvor bestiegen hatte, wird von der Sonne bereits sanft geweckt.

Fluelapasshöhe
Fluelapass und Schwarzhorn

Vom Fluelapass geht es weiter nach Susch, Zernez und dem Ofenpass. Der Ausgangspunkt meiner Wanderung ist der Parkplatz P5, diesen lasse ich aber erst einmal rechts liegen und fahre weiter zur Passhöhe des Ofenpass die ich nach 50 Minuten erreiche. Hier hat die Sonne bereits einen Grossteil des Tal in besitzt genommen. Die Bäume an den Bergflanken strahlen in Grün und Gelbtönen, darüber hinaus ist alles in einen satten Braunton gehalten. Von hier kann man sich einen guten Überblick verschaffen über die Region und auch mein Ziel den Munt la Schera kann ich ausmachen. Nach diesem kurzen Halt fahre ich auf dem Pass zurück zum Parkplatz P5.

Ofenpass im Unterengadin
Ofenpass im Unterengadin

Il Fuorn

Ausgangspunkte für eine Wanderung auf den Munt la Schera gibt es einige entlang des Ofenpasses besonders beliebt ist die Tour ab dem Hotel Parc Naziunal Il Fuorn oder dem Gasthaus Buffalora. Ich wähle hingegen die Variante vom Parkplatz P5, dies ist wie die Nummer bereits verrät der fünfte Parkplatz entlang des Passes und liegt wenige hundert Meter vom Hotel Parc Naziunal Il Fuorn entfernt. Wer mit dem Postauto anreist, findet hier auch eine Haltestelle.

Um 9 Uhr an diesem Morgen ist die Region noch wie ausgestorben nur ein weiteres Auto steht auf dem Parkplatz, von Menschen ist weit und breit nichts zu sehen. Der Wanderweg startet direkt am Parkplatz, hier gibt es einige Informations- und Hinweistafeln, die man studieren sollte, da im Schweizer Nationalpark Sonderregelungen gelten. Hier einige Schutzbestimmungen:

  • Markierte Wanderwege dürfen nicht verlassen werden
  • keine Abfälle liegen lassen
  • Hunde dürfen nicht mitgeführt werden, auch nicht an der Leine
  • Keine Drohnen
Parkplatz P5
Ofenpass

Am Anfang geht es über Stock und Stein durch den Wald immer der Flanke des Munt la Schera entlang. Im Schatten ist es noch recht frisch nur hier und da kann erwärmt die Sonnen bereits die Luft. Unzählige Nadeln haben den Boden in ein Gelbes Meer gefärbt. Die Steigung ist moderat nur hier und da muss man durch den rutschigen Boden etwas aufpassen. Während der Wanderung passiert man am Anfang des Weges zwei grosse Geröllfelder die durch Lawinen entstanden sind. Da alle Bäume mitgerissen wurden, hat man von diesen Stellen aus eine sehr schöne Sicht auf das Val dal Spöl.

Wegweiser am Wanderweg
Wanderweg zum Munt la Schera
Val da Spöl
Berge Ofenpass
Panorama Alp la Schera

Herbstfarben

Nach rund einer Stunde und 250 Höhenmetern endet der Wald, eine grosse Lichtung öffnet sich vor einem und man hat die Ebene der Alp la Schera erreicht. Der Blick schweift bunte Ebene zu den Bergen am Horizont und auch der Lago di Livigno lässt sich bereits in Ansätzen erahnen. Was besonders beeindruckend ist, sind die satten Herbstfarben die ringsherum erstrahlen, ob nun das Gras, die Bäume oder die Berge alles leuchtet und lässt den Betrachter staunend zurück.

Herbstfarben Alp la Schera
Herbstfarben Alp la Schera
Panorama Alp la Schera

Bis zur Alp la Schera sind es nur wenige hundert Meter, an der Hütte befindet sich ein Rastplatz wo man sich auch ausserhalb des Weges bewegen darf, gelbe Holzpfeiler markieren das Gebiet. Von hier geht es entweder weiter in Richtung Munt la Schera oder man wählt den Weg westwärts wo die Möglichkeit besteht zum Lago di Livigno zu wandern.

Alp la Schera
Wanderweg
Panorama Alp la Schera

Ich gehe weiter in östliche Richtung, nach wenigen Metern geht der Weg wieder in einen Wald über, teils ist der Pfad sehr schmal hier und da gibt es eine kleine Lichtung, die den Blick freigibt in Richtung Italien und dem Lago di Livigno der noch immer im Schatten versteckt liegt.

Herbstfarben im Nationalpark
Blick über die Bäume
Lago di Livigno
Lago di Livigno

1 1/2 Stunden bin ich nun bereits unterwegs und passiere die Baumgrenze in rund 2200 Metern Höhe. Die strahlenden orange, gelb und grünen Bäume werden nun durch ocker und braun Töne der Ebene abgelöst. Teils wirkt es als wäre der Boden mit einer leuchtenden Schicht aus Currypulver überzogen. Für mich war es schwierig vorwärtszukommen, da ich ständig die tolle Aussicht geniessen wollte. Der frei Blick auf den Stausee und die Berggipfel umgeben von den in Herbstfarben leuchtenden Wälder war einfach zu faszinierend.

Orange Ebene
Ebene am Munt la Schera
Panorama Lago di Livigno

Munt la Schera

Von der Alp la Schera bis zum Punkt 2337 braucht man rund 40 Minuten, hier hat man nun die Wahl welche Route man weiter läuft, entweder direkt auf den Munt la Schera oder die Weiter bis zu Punkt 2370 und dann auf den Munt la Schera. Egal welche Variante man wählt, beide sind in etwa gleich anstrengend. Ich wähle den direkten Weg zu den Gipfel. Steil und in langen Kurven geht es aufwärts, nur eine Handvoll weiterer Wanderer ist mit mir unterwegs. Die letzten 250 Höhenmeter sind nochmals fordern, besonders das letzte Stück ist sehr Steil und durch den Schotter hier und da rutschig.

P2337
Munt la Schera

Nach 30 Minuten hat man es geschafft der Wegweiser des Munt la Schera auf 2587 Metern ist erreicht. Etwas weiter westlich liegt das Gipfelplateau, das gleichzeitig als Rastplatz ausgezeichnet ist. Hier darf man sich im markierten Bereich frei bewegen.

Munt la Schera
Schutzbestimmung

Ein strenger Wind weht einem um die Ohren, hinter einem Steinwall suche ich Schutz und kann meinen Imbiss geniessen. Die Aussicht an diesem Tag ist gelinde gesagt grandios, keine einzige Wolke versperrt die Fernsicht. Der Rundblick gleitet über die Bergketten der Albula und Livigno Alpen in West- und Südlicher Richtung. Im Norden und Osten dominieren die Sesvenna und die Ortler-Alpen die Landschaft.

Gipfelplateau Munt la Schera
Wanderer
Panoramaaufnahme
Panoramaaufnahme

Der Rückweg

In einem stetigen Fluss kommen immer mehr Wanderer am Gipfel des Munt la Schera an. Der Wind bläst weiterhin ordentlich und jede Mütze und Kappe ist in Gefahr weggeweht zu werden. Ich trete den Rückweg an, bei der Weggabelung hinter dem Gipfel folge ich dem östlichen Wanderweg. Dieser führt am Osthang abwärts bis zum Punkt 2370 wo ich mich wieder in westlicher Richtung zur Alp la Schera bewege. Wie bereits oben erwähnt kann man von hier auch weiter zum Restaurant Buffalora am Ofenpass wandern. Diese Routenvariante scheint auch die beliebteste zu sein da ich auf meiner Route vom Parkplatz P5 über die Alp la Schera bei weitem nicht so viele Wander getroffen und gesehen habe.

Wegweiser am Wanderweg
Herbstfarben im Engadin
Wanderweg

Berghotel Diavolezza

Vom Parkplatz am Ofenpass geht es weiter ins Oberengadin für die Strecke bis zur Talstation Diavolezza am Berninapass brauche ich rund 1 Stunde Fahrtzeit. Unterwegs mache ich noch einen Stopp am Grand Tour of Switzerland Fotospot Bernina Glaciers der zwischen Berninapass und dem Campingplatz Plauns liegt. Von hier hat man je nach Tageszeit einen sehr schönen Blick auf den Morteratschgletscher unterhalb des Piz Bernina.

Fotospot Bernina
Bernina Passhöhe

2018 waren wir nach einer sehr lohnenden Wanderung zur Bovalhütte am Morteratschgletscher im Berghotel Diavolezza. Damals waren wir sofort begeistert über die Atmosphäre und die spektakulären Location des Hotels. Das schönste Highlight war sicherlich der Nächtliche Blick auf die Milchstrasse. Mit diesen Eindrücken im Kopf war die Buchung im Hotel nur eine Sache von Minuten. Das Wetter passte perfekt und so konnte ich auch dieses Mal eine faszinierende Aussicht auf den Persgletscher erleben. In der Dunkelheit nutzte ich zum wiederholten Mal die Chance, um Bilder der Milchstrasse zu machen, leider war das Galaktischen Zentrum nicht sichtbar auf den Bildern, trotzdem konnte ich ein paar schöne Aufnahmen machen. Mehr Informationen zum Berghotel Diavolezza findet ihr in unserem Blogbeitrag: Berghotel Diavolezza

Piz Cambrena
Sonnenuntergang Piz Bernina
Sonnenaufgang Diavolezza
Sonnenuntergang Diavolezza
Milchstrasse Diavolezza
Panorama Persgletscher

Weitere Informationen & Ideen:

Auf MS Welltravel beschreibt Marina Schütt ihre Erlebnis beim Wandern in Scoul und Zernez im Unterengadin. Mehr dazu im Blogbeitrag: Wandern in der Schweiz: 3 Wandertipps in Scoul im Unterengadin

Fazit:

Der Wochenendausflug ins Engadin war spannend und Ereignisreich er zählt sicherlich zu den Höhepunkten des Jahres 2019. Die Wanderung auf den Munt la Schera im Herbst ist grandios, selten habe ich eine so farbenfrohe Natur gesehen wie an diesem Tag. Die Tour ist hier und da etwas anstrengend aber ansonsten ist der Weg ohne Schwierigkeiten für jeden gut machbar. Je nach Anreise lohnt sich eine Übernachtung, somit kann man zwei Tage lang die Region erkunden und entdecken. Die Übernachtung im Berghotel Diavolezza war wieder ein besonderer Moment und das Preis-Leistung Verhältnis stimmt ebenfalls.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die Rundwanderung in Flims oder den Stadtrundgang in Stein am Rhein.

Kennt auch ihr den Munt la Schera oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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