Drumlinlandschaft Wetzikon

Wanderung durch die Drumlinlandschaft im Zürcher Oberland

Das Zürcher Oberland präsentiert sich dem neugierigen Besucher auf vielfältige und abwechslungsreiche Art und Weise. Die beiden grossen Seen Greifensee und Pfäffikersee sind Naturbiotope und beliebte Naherholungsgebiete für viele Menschen aus der unmittelbaren Umgebung und dem Grossraum Zürich. Zahlreiche Berge, Aussichtspunkte und Wanderrouten erschliessen die gesamte Region.

Doch es gibt auch Erscheinungen, die nicht ganz so offensichtlich sind, die Rede ist von den sogenannten Drumlins. Ovale Hügel in unterschiedlichster Ausprägung liegen verstreut in der Region zwischen Uster – Wetzikon – Hinwil und Grüningen. Rund 150 Hügel in den unterschiedlichsten Längen und Höhen gibt es insgesamt. Die Gegend, die einst durch einen Seitenarm des Rhein-Linthgletscher geformt wurde, gehört heute zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung.

Begleitet uns auf eine wunderschöne Wanderung durch die Drumlinlandschaft im Zürcher Oberland.

  • Tour gemacht: 2021/2024
  • Beste Zeit: gesamte Jahr
  • Wo: Wetzikon im Kanton Zürich
  • Streckenlänge ⇐⇒: 9,5 km
  • Höhendifferenz Auf/Ab: ⇑ 120 ⇓ 120
  • Dauer: 3 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht
  • Übernachtung: kein
  • Verpflegung: aus dem Rucksack
  • Ausrüstung: nichts Besonderes
  • Erreichbarkeit: mit Bus und Bahn und mit dem Auto
  • Budget: keins
  • Highlights: einmalige Drumlinlandschaft
  • Route: Wetzikon – Hinwil – Wetzikon
  • Was machen: Vogelbeobachtung

Vorbereitung für die Wanderung

Anforderungen

Die Wanderung durch die Drumlindlandschaft, lässt sich gut und gerne als leicht kategorisieren. Die Wege sind breit und bestens ausgebaut und Steigungen gibt es auf der Strecke im Grunde keine.

Ausrüstung und Verpflegung

Spezielle Ausrüstung ist für diese Wanderung nicht vonnöten, selbst gute Turnschuhe sind gut für die Tour geeignet. Im Sommer ist es wichtig genügend Wasser und Sonnenschutz mitzunehmen, da es sehr heiss werden kann.

Wetter

Das Wetter spielt auf dieser Wanderung im Grunde keine Rolle, da hier Weitsicht belanglos ist. Deshalb kann man die Tour auch bei Regen oder starker Bewölkung gut machen.

Routenauswahl

Die Region im Zürcher Oberland, in der man Drumlins findet, ist recht gross. Zwischen Uster -Wetzikon – Dürnten und Hombrechtikon erstreckt sich das Gebiet. Folgende Routen können wir empfehlen:

  • Wetzikon Ambitziriet – Hinwilerriet – Schweipelriet
  • Uster – Nossikon – Sulzbach – Bertschikon
  • Uster – Riedikon – Mönchaltorf – Gossauerriet

Anreise ins Zürcher Oberland

Wetzikon, von wo wir unsere Wanderung durch die Drumlinlandschaft starten, liegt im Zürcher Oberland zwischen Uster und Hinwil und ist mit dem Auto sowie dem ÖV bestens erreichbar.

Öffentlichen Verkehr

Der Bahnhof von Wetzikon wird von folgenden Linien der S-Bahn Zürich bedient, der S3, S5, S14 und S15. Vom Bahnhof aus verkehren verschiedene Buslinien in die benachbarten Regionen. Um ins Industriegebiet zu gelangen, nimmt man entweder den Bus 862 oder 867 bis zur Haltestelle Wetzikon Alpenblick. Von hier aus sind es dann noch 5 Minuten Fussweg bis zum eigentlichen Ausgangspunkt der Wanderung.

Auto & E-Auto

Die nächsten Autobahnanschlüsse liegen in Uster (A15) oder bei Hinwil (A52). Im Industriegebiet gibt es zahllose Parkmöglichkeiten, die teilweise kostenpflichtig sind.

Welche Wanderungen gibt es in der Drumlinlandschaft?

Um die wunderschöne Drumlinlandschaft im Zürcher Oberland erleben zu können, bieten sich verschiedene Wanderungen an. Die Drumlins liegen verteilt in einem Areal zwischen Uster – Wetzikon – Dürnten und Hombrechtikon. Hier stehen viele unterschiedliche Routen zu Wahl. Viele Drumlins werden heute landwirtschaftlich genutzt, sind mit Häusern bebaut oder völlig überwachsen. Dadurch lässt sich die ursprüngliche Form nur schwer erahnen. Doch es gibt Gebiete, in denen man die auffälligen Hügel hervorragend sehen kann:

  • zwischen Gossau und Ottikon
  • zwischen Wetzikon und Hinwil
  • zwischen Grüningen und Lützelsee
  • zwischen Uster Nossikon und Mönchaltorf

Wanderung durch die Drumlindlandschaft

Unser Ausgangspunkt für die Wanderung liegt im Südteil des Industriegebiet Schöneich bei Wetzikon. Zwischen zwei Industriebetrieben beginnt unsere Rundwanderung. Bevor es allerdings losgeht, sollte man die grosse Informationstafel studieren, die am Rande des Jungholz-Waldes aufgestellt ist.

Die Gegend ist insbesondere am Wochenende ein beliebtes Naherholungsgebiet, weshalb zahlreiche Wanderer und Spaziergänger unterwegs sind. Der erste Wegabschnitt führt durch den Jungholz-Wald, hier befindet sich eine grosszügige Grillstelle mit vielen Sitzgelegenheiten. Nach wenigen Minuten öffnet sich der Wald nach Süden hin und wir erreichen das Bönlerriet.

Das Feuchtgebiet Bönlerriet und das angrenzende Ambitzgiriet liegen zwischen zwei Drumlins, die im ersten Moment nicht ins Auge fallen. Doch auf der linken Seite versteckt im Wald liegt der erste Drumlin auf unserer Wanderung.

Wer die Drumlinlandschaft bei Menzingen im Kanton Zug kennt, wird eventuell erwarten, dass man die einzelnen Drumlin gut erkennt, doch nicht so im Zürcher Oberland. Hier sind die allermeisten Drumlins von Wald bedeckt, weshalb sie dem Besucher nicht sofort ins Auge fallen. Dies rührt daher, dass die Drumlins für die landwirtschaftliche Nutzung eher unrentabel sind und deshalb nie gerodet wurden. Heute dienen sie zum Teil den Bauern als Nutzholzfläche.

Was sind Drumlin?

Bei Drumlins (irisch-gaelisch: Hügel) handelt es sich um elliptisch geformte Hügel mit einer Luv- und einer Leeseite. Geformt wurden sie im Zürcher Oberland von dem Seitenarm des Rhein-Linthgletscher, der sich in der letzten Eiszeit durch das ganz Glattal zog. Meist finde man sie in Schwärmen und an ihrer Ausrichtung lässt sich die einstige Fliessrichtung des Gletschers bestimmen. An Hindernissen wie Felsen oder ähnlichem lagerte sich Grundmoränenmaterial und Schutt von der Gletscheroberfläche ab. Das darüberfahrende Gletschereis formte den Hügel in seiner typischen tropfen Form. Die Breite schwankt zwischen 100 und 200 Metern, die Länge variiert hingegen von rund 300 Meter bis zu einem Kilometer.

Viele Drumlingebiete wurde durch nachfolgende Flüsse in der postglazialen Zeit oder durch gewerbliche und landwirtschaftliche Nutzung zerstört. Deshalb ist der Schutz dieser Gebiete im Zürcher Oberland von Bedeutung.

Die zahlreichen Rietflächen, die wir auf unserer Wanderung nach Hinwil durchqueren, entstanden wie die Drumlins in der letzten Eiszeit, als sich der Linthgletscher aus dem Zürcher Oberland zurückzog. Dabei hinterliess er Toteis, das im Laufe der Zeit Seen bildete und danach verlandete oder zu Mooren wurde. Der daraus entstehende Torf «Schwarze Gold» wurde bis ins 20. Jahrhundert teils intensiv in der Region abgebaut. Die heutigen Feuchtgebiete sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere, die hier ihren Lebensraum gefunden haben.

Durch das Riet verläuft die SBB Bahnlinie zwischen Wetzikon und Rapperswil, über einen Bahndamm queren wir die Strecke. Vor uns liegt der Hatschberg ein weiterer bewaldeter Drumlin, dem wir an seiner Flanke in südlicher Richtung entlanglaufen. Am Ende liegt das Oberhöflerriet, das weit in die Ebene entlang zieht.

Je nach Jahreszeit und Wetter stehen verschiedene Flächen Unterwasser. Ein verzweigtes Wegenetz führen trockenen Fusses durch das Riet. An dieser Stelle ist eine Kartenapp von Vorteil, da es keine Hinweisschilder gibt, wohin die einzelnen Wege führen. Doch selbst ohne App ist das Verlaufen im Grund unmöglich, da man immer wieder auf Informationstafeln trifft.

Rings um uns herum erheben sich die elliptischen geformten Hügel mit ihren typischen Luv- und den flacheren Leeseiten im Gelände. Ihre Längsachsen liegen beinahe parallel zueinander und bestehen aus Grundmoränenmaterial. Wir laufen immer der Flanke des Drumlins Pfaffenholz entlang in Richtung des grossen Autobahnkreisels von Hinwil. Über eine Unterführung queren wir die Zufahrtsstrasse und erreichen das Schweipelriet, das sich zwischen der Autobahn und Hinwil erstreckt.

Hier zwischen Hinwil und der Gemeinde Dürnten liegt einer der besterhaltenen Teil des ausgedehnten Drumlinflurs, welches sich zwischen Dürnten und Uster erstreckt. Besonders ins Auge sticht der Gabler-Drumlin, diese besitzt an seinem höchsten Punkt einen auffälligen Baum. Dies kennt man auch von den zahlreichen Drumlins im Gebiet von Menzingen.

Wir durchstreifen das Riet und mit seinen Drumlins, die nahe Autobahn und Zufahrtsstrasse sind recht deutlich zu hören und stehen im Kontrast zu wunderschönen Natur. Am Rande des Riets nehmen wir den Weg zurück in Richtung Wetzikon. Am Wanderparkplatz am Pilgerweg wählen wir den Waldweg, der am Rande des Hinwil-Riet verläuft.

Wie schon zuvor ist auch das Hinwiler-Riet fast vollständig von Drumlins umgeben, diese sind allerdings komplett mit Wald bedeckt, weshalb sie, als Drumlins nicht zu erkennen sind. Über Querwege erreichen wir wieder das Oberhöflerriet und den Hatschberg von hier ist es nur noch ein kurzer Weg zurück ins Industriegebiet von Wetzikon.

FAQ zur Drumlinlandschaft im Zürcher Oberland

  • Gibt es noch weitere Drumlinlandschaften?
    • Es gibt weitere typische Drumlinlandschaften in der Schweiz, so etwa bei Menzingen im Kanton Zug.
  • Kann man die Drumlins betreten?
    • Ja, die Drumlins kann man gefahrenlos betreten.
  • Sind alle Hügel im Züricher Oberland Drumlins?
    • Nicht jeder Hügel oder Berg im Zürcher Oberland ist gleich ein Drumlin. Ein Teil davon ist auch Mensch gemacht.

Mehr Informationen auf Websites & Blogs:

Pro Natura Zürich – Naturschutzgebiet Drumlinlandschaft

Fazit zur Wanderung durch die Drumlinlandschaft

Das Gebiet zwischen Uster, Wetzikon, Hombrechtikon und Dürnten ist überzogen mit zahllosen Hügeln in unterschiedlichen Grössen. Viele der Hügel sind mit Wäldern bedeckt und verstecken sich so dem Betrachter. Entstanden sind sie in der letzten Eiszeit zwischen 100.000 und 10.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung durch einen Seitenarm des Rhein-Linthgletscher. Besonders schön lässt sich die Drumlinlandschaft auf einer Wanderung zwischen Wetzikon und Hinwil erleben. Hier liegen Drumlins und Feuchtgebiete mit einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt nebeneinander. Insbesondere im Frühjahr und Herbst zeigt sich die Landschaft von ihrer schönsten Seite, aber auch im Winter und Sommer lohnt es sich, die Region zu entdecken.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so unter anderem die Wanderung zum Bachalpsee oder die Rundwanderung zum Lützelsee.

Kennt auch ihr die Drumlinlandschaft im Zürcher Oberland oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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