Gipfelkreuz Flüela Schwarzhorn

Bergwanderung auf das Schwarzhorn am Flüelapass

In einem unserer Blogbeiträge hatten wir von der Wanderung zu den Jöriseen am Flüelapass berichtet. Bei dieser schönen Wanderung fiel uns am Anfang ein markanter Gipfel ins Auge der beim Sonnenaufgang um unsere Gunst und Aufmerksamkeit kämpfte. Der Name des Gipfels war Flüela Schwarzhorn mit 3146 Metern Höhe. Nach Recherchen war schnell klar, dass der Gipfel für unsere Verhältnisse und Können sehr gut machbar wäre. Ein Jahr später Ende August 2019 war der Zeitpunkt gekommen das Flüela Schwarzhorn in Angriff zu nehmen, das Wetter versprach gut zu werden und nach einer Planungsphase welche Route ich nehmen würde machte ich mich auf den Weg zum Flüelapass im Kanton Graubünden.

Wann, Wo, Wie – kurz und knapp

  • Wann: Ende August 2019
  • Wo: Flüelapass im Kanton Graubünden
  • Wie: zu Fuss
  • Übernachtung: keine
  • Budget: keins
  • Highlights: Panoramablick auf die Bergwelt
  • Schwierigkeit: mittel
  • Route: Haltestelle Schwarzhorn – Schwarzhornfurgga – Schwarzhorngipfel – Vadret da Radönt – Haltestelle Schwarzhorn
  • Kilometer: 9,7 km
  • Höhendifferenz: 850 Meter
  • Zeit Tour: 6 Stunden mit Pausen und Fotografieren

Streckeninfo / Karte / Höhenprofil

Flüelapass

Die Wanderung auf das Schwarzhorn hat ihren Ausgangspunkt am 26 Kilometer langen Flüelapass, der Davos im Landwassertal mit Susch im Unterengadin verbindet. Die Fahrt vom Züricher Oberland bis zum Pass dauert rund 2 Stunden. Kurz hinter der Passhöhe die sich auf 2383 Metern Höhe befindet, liegt die Postautohaltestelle „Absw. Schwarzhorn“. Mit etwas Glück kann man hier sein Auto abstellen. An Wochenenden kann es aber bereits am frühen Morgen eng werden, alternativen gibt es am Flüelahospiz oder etwas weiter östlich einen weiteren grösseren Parkplatz.

Das Schwarzhorn ist kein unbekannter Gipfel und so sollte man sich auch nicht wundern, wenn man bereits am Morgen auf zahlreiche Wanderer stösst, unerschrockene besteigen den Gipfel schon vor Sonnenaufgang um diesen dann oben geniessen zu können. Auch ich stiess auf rund ein dutzend Wanderer die von ihrer Tour zurückkehrten.

Mit leichtem Gepäck starte ich direkt hinter der Haltestelle, wo ein Wegweiser die Richtung vorgibt. Erstes Etappenziel ist die Schwarzhornfurgga von wo es dann hoch zum Gipfel geht. Der gut markierte Weg geht anfangs gemächlich aufwärts, dann kommen die ersten Serpentinen und man gewinnt stetig an Höhe.

Wegweiser Schwarzhorn
Parkplatz am Flüelapass

Die Sonne steht noch sehr tief und lässt das Flüelatal in Gelb und Orangetönen erstrahlen. Man erreicht die Abzweigung P. 2458, wo der Weg in Richtung Fuorcla Radönt abzweigt, ich laufe aber weiter Richtung Süden. Mit leichter Steigung geht es der Flanke des Schwarzchopfs entlang. Leider hat es viele Wolkenfelder die das Schwarzhorn wie auch den Piz Radönt verhüllen. Trotzdem ist es bereits am frühen Morgen angenehm warm.

Wolkenfelder Piz Radönt
Wegweiser Schwarzhorn
Flüelapass Panorama

Aufstieg zur Schwarzhornfurgga

Es folgt ein weiterer Serpentinen abschnitt diesmal durch ein Schuttfeld hindurch, bevor der Weg wieder mit mässiger Steigung weiter geht. Hinter einer Biegung liegt das letzte Hindernis vor dem Erreichen der Schwarzhornfurgga. Über ein Geröllfeld verläuft der Weg, steil und fast Kerzengerade Aufwärts, durch den noch Nassen und dadurch rutschigen Untergrund ist es mühsam vorwärtszukommen. Zwei Wanderer vor mir machen noch eine ausgiebige Frühstückspause bevor sie den steilen Anstieg in Angriff nehmen. Ich kämpfe mich langsam und stetig die Anhöhe empor, muss aber hin und wieder stehen bleiben und kurz tief durchatmen. Beim erreiche der Anhöhe, sehe ich bereits den Wegweiser der Abzweigung P. 2802 vor mir liegen.

Wanderweg zum Schwarzhorn
Weg zum Schwarzhorn

Hier teilt sich der Weg, zum einen geht es weiter in Richtung Schwarzhorn oder aber am Radönt Gletscher entlang zur Fuorcla Radönt. Auf dem Rückweg werde ich diese letztere Variante wählen um zum Flüelapass zurückzugelangen.

Weg Schwarzhornfurgga
Blick in Richtung Schwarzhorn

Ich gehe weiter in Richtung Schwarzhornfurgga der Weg wird nun wieder Steiler aber man kommt gut voran. Die Wolken sind mittlerweile aufgerissen und das Schwarzhorn liegt nun frei vor mir.

Auf der Flanke entdeckt man immer wieder andere Wanderer die zum Schwarzhorn aufsteigen beziehungsweise wieder herunter kommen. Nach rund einer Stunde erreiche ich die Schwarzhornfurgga auf 2879 Metern Höhe. Hier beginnt das schwierigste Stück der Tour der Steile Anstieg hoch zum Gipfel des Flüela Schwarzhorn.

Gipfelweg Schwarzhorn
Wanderer auf dem Schwarzhorn
Panorama Schwarzhornfurgga

Auf teils schmalem Weg geht es in engen Serpentinen hoch, die Höhe verlangt immer wieder das man kurze Pausen macht aber die tolle Aussicht belohnt für die Anstrengung. Eine ganz sportliche Wanderin überholt mich in schnellem Laufschritt und ist bald aus meinem Sichtfeld verschwunden.

Bei Rund 3000 Metern wird der Weg wieder flacher und breiter das schwierigste Stück liegt nun hinter einem. Ich brauche noch weitere 20 Minuten, dann habe ich den Gipfel des Schwarzhorns auf 3147 Metern erreicht. Für die Anstrengung werde ich sofort mit einem fantastischen Panorama belohnt.

Wanderweg Markierung
Blumen am Wanderweg

Flüela Schwarzhorn

Auf dem kleinen Gipfelplateau hat es bereits ein gutes dutzend andere Wanderer die sich ausruhen und frühstücken. Vom Flüelapass bis zum Gipfel habe ich ohne grössere Pausen aber mit vielen Fotostopps rund 2 Stunden gebraucht. Wer sich nicht von jedem Grashalm und jeder Aussicht aufhalten lässt schafft die Tour sicherlich auch in 90 Minuten oder sogar weniger.

Ich suche mir ein Plätzchen neben dem neuen Gipfelkreuz das scheinbar erst vor Kurzem erneuert wurde. Mein Blick gleitet über die Gipfel und Täler der Umgebung. Leider dominieren Wolkenfelder die Szene nur wenige Gipfel zeigen sich zwischen den Wolken. Trotzdem ist das Panorama beeindruckend schön.

Gipfelkreuz Schwarzhorn
Tibetische Fahnen Schwarzhorn
Panorama Schwarzhorn
Panorama Schwarzhorn

Weitere Personen erreichen das Ziel und langsam wird es voll. Man hilft sich gegenseitig beim Fotografieren am Gipfelkreuz. Und natürlich darf ein Eintrag im Gipfelbuch nicht fehlen. Trotz der vielen Wolken findet die Sonnen immer wieder eine Lücke und setzt die Landschaft gekonnt in Szene.

Nach rund einer Stunde auf dem Schwarzhorn trete ich den Rückweg an. Auf dem Steilen Weg abwärts komme ich schnell voran immer weitere Wanderer kommen mir entgegen die zum Gipfel empor wollen. Das Wetter wechselt nun in Minuten sein Angesicht, mal eine graue Suppe mal strahlender Sonnenschein.

Wanderweg und Wanderer
Wegweiser P2802

An der Verzweigung P.2802 gehe ich nun in östlicher Richtung weiter, ein recht steiler Abstieg muss genommen werden. Nach diesem Hindernis geht es mit nur geringer Steigung über das ehemalige Gletschervorfeld weiter, im Geröllfeld ist der Weg nicht immer Klar erkennbar aber die Markierungen sind stets gut sichtbar. Auf diesem Abschnitt begegne ich nur drei anderen Wandern, ansonsten ist man allein unterwegs. Wer die Ruhe Sucht ist auf dieser Route besser unterwegs als auf der direkten und kürzeren Wegabschnitt.

Abstieg zum Radönt Gletscher
Abstieg zum Radönt Gletscher

Radönt Gletscher

Auf dem halben Weg zum P. 2716 passiert man einen kleinen Bergsee hier sollte man eine Pause einlegen und die schöne Spiegelung der Berg geniessen. Nicht allzu weit entfernt liegt der Radönt Gletscher (Vadret da Radönt) von seiner ursprünglichen Grösse ist nicht mehr viel übrig geblieben, der Rest des Gletschers liegen zum Grossteil unter Schutt begraben. Kurz vor dem letzten Anstieg zum Punkt P. 2716 sollte man einen Abstecher zu einem kleinen See machen der direkt am Gletscherrand liegt, der Weg dorthin ist unproblematisch man quert einen kleinen Bach und steht dann bereits vor dem kleinen See.

Bergsee am Radönt Gletscher
Bergsee Radönt Gletscher
Radönt Gletscher
Radönt Gletscher

Vom Bergsee kommend muss man nochmals eine Anhöhe überwinden bevor die Verzweigung P. 2716 erreicht ist. Hier nehme ich den Weg in nördlicher Richtung zurück zum Flüelapass alternativ kann man aber auch in Richtung Fuorla Radönt weiter gehen und von dort über die Chamanna da Grialetsch CAS Hütte zurück zum Pass wandern was rund 2 Stunden länger dauert.

Wegweiser Radönt Gletscher
Wanderweg zur Flüelapass

Zurück zum Flüelapass

Immer wieder werfe ich einen Blick zurück zum Schwarzhorn mal präsentiert es sich in Wolken mal mit blauen Himmel. Der Weg geht steil abwärts in Richtung Norden dem Pass entgegen. Auch hier ist keine Menschenseele unterwegs, man sieht aber auf der anderen Route immer wieder Wanderer, die ebenfalls den Rückweg angetreten haben. Der Wanderweg wechselt hier und da zwischen flach und steil. Nach rund 30 Minuten erreiche ich einen kleinen Bach den man über einen Steg quert. Kurz darauf erreicht man den Punkt 2458, wo ich wieder auf den direkten Weg stosse.

Blick Schwarzhorn
Brücke am Wanderweg
Panorama Piz Radönt und Schwarzhorn

Nun ist es nicht mehr weit, bis zum Flüelapass die letzten Serpentinen lasse ich schnell hinter mir und erreiche am Nachmittag den Parkplatz an der Bushaltestelle Schwarzhorn von, wo ich am Morgen losgegangen war. Von hier trete ich die Heimreise an.

Wanderschild Schwarzhorn
Bushaltestelle Schwarzhorn

Alpin Tourismus

Wie ich in Foren und Beiträgen lesen durfte, wird die Tour von einigen besonders engstirnigen Leuten abschätzig als Alpin Tourismus betitelt da der Gipfel zu den einfachsten 3000 in den Alpen zählt und daher besonders an Wochenenden von vielen „Normalen“ Wanderern bestiegen wird. Wozu auch jeder das recht haben sollte. Wer meint, das wäre nur einer gewissen Gruppe vorbehalten der sollte sich über seine Einstellung Gedanken machen.

Leider wurde ich Zeuge auf dem Schwarzhorn das einige Leute weder Rücksicht noch Respekt zeigen anderen Gegenüber und sich immer in den Vordergrund stellen müssen. Hier sollte man die Situation reflektieren, in der man sich befindet, und zwar draussen in der Natur auf einem Gipfel weit weg von allem und die meisten kommen an diesen Ort, um abzuschalten und Ruhe bzw. Entspannung zu finden. Da braucht es keine Personen, die Laut über ihren Arbeitsalltag klagen oder über die steigenden Preise meckern. Ein weiteres Phänomen das für Kopfschütteln sorgt, sind die Mitmenschen die für ihren Instagram Account wie verrückt herum rennen und Anweisungen geben, um das zehntausendste Foto nachzustellen. Es ist, denke ich nicht verkehrt einmal inne zuhalten und den Moment zu geniessen, schöne Fotos lassen sich auch mit gegenseitiger Rücksichtnahme machen.

Grand Tour Foto Spot Davos/Klosters

Bevor ich zurück ins Züricher Oberland fahre, muss ich am Flüelapass noch einen Stopp einlegen, und zwar beim Wägerhus dort steht ein Grand Tour of Switzerland Foto Spot diesen habe wir zwar bereits im letzten Jahr nach unserer Wanderung zu den Jöriseen fotografiert allerdings waren wir etwas Spät dran und die Lichtverhältnisse waren nicht wirklich gut. Dieses Mal war ich etwas früher dort, das Licht war zwar immer noch nicht optimal aber bei Weitem besser als im Jahr zuvor.

Grand Tour of Switzerland Foto Spot Davos
Grand Tour of Switzerland Foto Spot Davos

Fazit:

Die Wanderung auf das Schwarzhorn ist beliebt und das nicht zu Unrecht wenn man das tolle Panorama am Gipfel erblickt. Gerade an schönen Wochenenden kann es schonmal voll werden, wer allerdings zeitig genug unterwegs ist, kann den Ansturm etwas ausweichen. Oben angekommen wird man bei passendem Wetter mit einem 360° Panorama belohnt, dass die Anstrengung schnell vergessen lässt. Die Wanderung ist nicht sonderlich schwierig und auch nicht sehr lang nur etwas Kondition sollte man mitbringen. Hartgesottene erklimmen den Gipfel bereits am Vorabend und können sich am Sonnenaufgang in seiner ganzen Pracht erfreuen.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die Rundwanderung am Aletschgletscher oder die Tour zur Tierberglihütte SAC am Sustenpass.

Kennt auch ihr das Schwarzhorn oder wisst andere schöne Orte oder Städte, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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