Berghotel Diavolezza

Eine Nacht im Berghaus Diavolezza am Piz Bernina

Unser Thailand Urlaub war erst seit wenigen Tagen vorbei, da ging es von den Berge im Hohen Norden von Thailand in die mächtigen Berge der Schweizer Alpen. Kurz entschlossen durch das herrliche Herbstwetter beschlossen wir das Wochenende im Kanton Graubünden im Val Bernina zu verbringen. Den ersten Tag verbrachten wir auf einer Halbtages Tour zur Bovalhütte am Morteratschgletscher. Den Abschluss des Tages und als Übernachtungsort wählten wir das Berghotel Diavolezza oberhalb des Persgletschers am Berninamassiv. In rund 3000 Metern Höhe wollten wir die Nacht verbringen, die Milchstrasse bestaunen und den nächsten Morgen mit dem Sonnenaufgang beginnen. Ob der Ausflug und die Übernachtung im Berghotel Diavolezza wirklich lohnt, könnt ihr im folgenden Beitrag nachlesen…

Mehr Ideen zu Wandertouren entlang von Gletschern gibt es im passenden Blogbeitrag: Faszination Gletschergiganten

Wann, Wo, Wie – kurz und knapp

  • Wann: Mitte Oktober 2018/2019
  • Wo: Diavolezza am Persgletscher in den Bernina-Alpen Kanton Graubünden
  • Wie: Auto, Bergbahn, zu Fuss
  • Übernachtung: Berghotel Diavolezza
  • Budget: 130 CHF pro Person inkl. Berg-/Talfahrt, Frühstück und 4-Gang Menü
  • Highlights: Pers- und Morteratschgletscher, Piz Bernina, Milchstrasse
  • Schwierigkeit: leicht
  • Route: Diavolezza – Saas Queder – Diavolezza – Munt Pers – Diavolezza
  • Höhendifferenz: 100 Meter
  • Zeit Tour:

Diavolezza Bergbahn

Nach unserer sehr schönen Wandertour zur Bovalhütte ging es über den Berninapass zur rund 6,5 km entfernten Bergstation der Diavolezza Bergbahn. Möchte man nicht mit dem Auto anreisen, so hat man auch die Möglichkeit die Rhätischen Bahn (RhB) oder den Bus zur Talstation zu nehmen. Der Bahnhof der RhB befindet sich nur wenige Meter von der Talstation entfernt.

Bahnhof RhB Diavolezza
Bernina Express
Bernina Diavolezza Bahnstation

Das Ticket für unsere Fahrt hoch auf die Diavolezza war bereits im Hotelpreis enthalten und so konnten wir unsere Tickets einfach an der Kasse abholen. Danach ging es in rund 8 Minuten mit der grossen Gondelbahn hinauf zum Berghotel Diavolezza. Die Bahn war nicht sonderlich voll, da es bereits später Nachmittag war und somit die meisten Leute bereits oben waren oder wieder hinunterfuhren.

Piz Alv und Diavolezzasee

Schon die Fahrt ist ein kleines Highlight, denn man hat bei passender Witterung einen sehr schönen Ausblick über die Berninapassstrasse bis zum Lago Bianco und über die Gipfel der Engadiner Alpen bis nach Südtirol.

Gondelbahn Diavolezza

Berghotel Diavolezza

Oben angekommen ging es erst einmal zum Check-in der schnell von einer freundlichen Mitarbeiterin erledigt wurde. Nach einer Einweisung schauten wir uns unser Zimmer an. Für unsere Übernachtung hatten wir ein Doppelzimmer Classic gewählt inklusive Frühstück, ein 4-Gang Menü am Abend sowie die Berg und Talfahrt mit der Gondelbahn. Getränke beim Abendessen mussten extra bezahlt werden.

Berghotel und Restaurant Diavolezza

Unser Zimmer lag im 1. Stock auf der westseite des Gebäudes mit Blick auf den Munt Pers. Das Classic Zimmer ist geräumig und neben zwei Einzel Betten gibt es einen Tisch und Stühle. Der riesige Wandschrank bietet genug Platz für die Wanderausrüstung. Das Badezimmer ist klein aber fein und bietet Warmwasser. Hier oben in den Berg sollte man kein 5 Sterne Hotel erwarten alles ist zweckmässig aber trotzdem mit Liebe gemacht.

Classic Doppelzimmer
Zimmer Berghotel Diavolezza
Classic Doppelzimmer
Zimmer Berghotel Diavolezza

Persgletscher

Natürlich ist nicht das Hotel die Sehenswürdigkeit hier oben, sondern die liegt direkt davor. Unsere Sachen verstauten wir im Zimmer und erkundeten dann die Umgebung. Da es bereits später Nachmittag war, hatte es nur noch wenige Leute auf der Restaurantterrasse. Alle genossen noch die warmen Sonnenstrahlen und die herrliche Aussicht auf den Gletscher und die Gipfel der Bernina Alpen wie den Piz Palü und Piz Bernina.

Persgletscher und Berninamassiv

Direkt vor der Terrasse hat es einen grossen Aussichtsbalkon auf den Persgletscher der sich vom Piz Palü und Piz Cambrena kommend seinen Weg Richtung Morteratschgletscher sucht. Sehr schön lassen sich die Gletscherspalten erkennen, die sich Quer über die Eisfläche erstrecken. Eine Panoramakarte gibt Auskunft über die Gipfel, die vor einem liegen.

Gletscherspalten
Gletscherspalten Persgletscher
Piz Palü und Persgletscher
Gletscherspalten Persgletscher

Wer dem Gletscherverlauf mit den Augen folgt, entdeckt sogar im Nachbartal die Bovalhütte, die wir am Tag zuvor besucht hatten. Wer will, kann sogar eine Wanderung aus verschiedenen Gletschertouren buchen, in einer Gruppe in Begleitung eines Bergführers (z.b. Bergsteigerschule Pontresina) kann man den Gletscher und die Bergwelt noch intensiver erleben.

Bovalhütte

Die Aussicht erinnert etwas an den Aletschgletscher wobei dieser um einiges länger und grösser ist, trotzdem zieht ein dieser Anblick sofort wieder in seinen Bann. Da der Sonnenuntergang noch in ferner Zukunft lag, ging unsere Erkundungstour noch weiter.

Saas Queder

Obwohl in unseren Beinen bereits einige Kilometer Wanderung stecken entschlossen wir uns noch eine kurze Tour zu machen. In östlicher Richtung liegt das Plateau und Aussichtspunkt Saas Queder. Anfangs folgt man einfach den Weg der zum Piz Trovat führt. Dieser Gipfel ist ebenfalls ein beliebtes Ziel, allerdings sollte man über Klettersteig Erfahrung verfügen denn dies ist die einzige Möglichkeit den Piz Trovat zu besteigen. Wir schwenken auf halbem Weg nach links ab und folgen dem Weg bergauf aufs Plateau.

Wanderweg Sass Queder

Der Weg geht über Geröllfelder teils in Serpentinen nach oben, das letzte Stück geht es nur noch kerzengerade bis zum Ziel. Oben angekommen bekommt man zur Belohnung einen fantastischen Ausblick geboten. Eine aus Steinen und Holz gefertigte Sitzecke und ein Grill bieten die Möglichkeit zum Grillen und Picknicken.

Saas Queder Gipfel
Saas Queder und Gletscherblick

Wir beschränken uns nur auf die Aussicht und testen eine neue Spielerei die wir seit kurzer Zeit haben aus. Wir haben eine Glaskugel oder auch Lensball genannt gekauft die schon seit geraumer Zeit immer wieder auf Bildern bei Instagram oder anderen Social Medien im Netz zu sehen ist und dachten uns, hier oben wäre ein guter Ort sie zu testen. Die Ergebnisse seht ihr hier…

Lensball Aufnahme Persgletscher
Lensball Aufnahme Diavolezza

Die Sonne näherte sich immer mehr den Gipfeln und so ging es für uns zurück zum Hotel, wo wir etwas abseits der Aussichtsterrasse eine gemütlichen Platz suchten, um den kommenden Sonnenuntergang zu beobachten. Hinter dem Piz Bernina ging die Sonne unter, doch leider zogen einige Wolkenfelder auf und die Sicht wurde etwas versperrten, nichtsdestotrotz war das Ereignis sehr schön und spannend.

Sonnenuntergang Berninamassiv

Draussen zog nun die Nacht auf und wir gingen zum Abendessen mit einem sehr feinen 4-Gang Menü, das im Restaurant serviert wurde. Unsere Erwartungen an das Essen waren nicht sonderlich hoch, da wir uns schliesslich in einem Berghotel in rund 3000 Meter Höhe befanden. Aber die Küche zauberte eine hervorragendes Menü, das im Hauptgang aus Saltim Bocca mit Safran-Risotto bestand.

Milchstrasse und Sonnenaufgang

Vom Abendessen noch etwas übersättigt, wollten wir nochmals hinaus in die dunkle Nacht. Wir wollten Aufnahmen der Milchstrasse machen die nur an wenigen Orten in der Schweiz wirklich gelingen da es fast überall die sogenannte Lichtverschmutzung gibt. Dies sind die Streulichter von Städten, Ortschaften oder Autos die eine klare Sicht auf die Milchstrasse schwierig oder unmöglich machen. Wir hatten das Glück, das die Nacht Wolkenfrei war, somit standen unseren Beobachtungen nichts im Wege.

Berninamassiv und Milchstrasse
Milchstrasse Diavolezza

Da unsere Erfahrungen mit Astrofotografie eher begrenzt waren, mussten wir erst etwas experimentieren, bevor einiger Massen gute Fotos gelangen. Leider zogen noch rund 30 Minuten Wolkenfelder, auf die ein weiter Machen unmöglich machten. So gingen wir erschöpft vom Ergebnisreichen Tag ins Bett.

Berninamassiv und Milchstrasse

Der nächste Tag startete bereits wieder früh am morgen, wie am Tag zuvor den Sonnenuntergang wollten wir nun den Sonnenaufgang über den Bergen fotografieren und erleben. Die Wolken der Nacht hatten sich verzogen und ein klarer Morgen lag vor uns. Gegen 7:30 begann das Spektakel am Horizont. Langsam aber beständig tauchte die Sonne nach und nach jeden Gipfel in Feuer Rote Farbe. Ein traumhaftes Erlebnis vollzog sich vor unseren Augen. Rund 15 Minuten dauerte das Farbenspiel an, bevor es das wohlverdiente Frühstück gab.

Piz Bernina im Sonnenaufgang
Berninakette beim Sonnenaufgang
Sonnenaufgang Diavolezza

Wanderung Munt Pers

Das Frühstück im Restaurant entsprach dem Üblichen Standard, man bekam das, was es meistens bei Buffets gibt, verschiedene Brote, Wurst, Käse, Säfte und auch Eier und Speck standen zur Auswahl. Nach der morgendlichen Stärkung wollten wir noch die Tour zum Munt Pers unternehmen. Die Wanderung ist rund 4 Kilometer lang und es sind rund 200 Höhenmeter zu überwinden.

Piz Bernina

Der Weg Start direkt neben dem Berghaus Diavolezza und verläuft immer der Flanke entlang. Teile des Weges sind eng und das Kreuzen mit entgegen kommenden Wanderern fällt Teils schwer. Der mittlere Abschnitt verläuft über Geröllfelder wo man mit etwas Geschick und Vorsicht seinen Weg suchen muss.

Wanderweg Munt Pers

Das schönste aber ist die herrliche Aussicht, die man den gesamten Weg über geboten bekommt. Je weiter man Richtung Westen läuft je, beeindruckender wird das Gletscher Panorama, das unter einem liegt. Von hier kann man auch sehr schön die Konturen der Gletscherspalten erkennen, die in der Morgensonne richtig zur Geltung kamen.

Panorama vom Persgletscher
Gletscherspalten Pers- und Morteratschgletscher
Gletscherspalten Persgletscher

Wie es nun mal so ist, verging die Zeit wie im Fluge und auf ungefähr halbem Wege mussten wir bereits umkehren, da wir ansonsten zu spät die Rückreise angetreten hätten. Mit etwas Wehmut gingen wir den Weg zurück zur Bergstation Diavolezza, holten unsere Sachen und fuhren mit der Gondel zurück zur Talstation. Die letzten Minuten, bevor die Gondelbahn kam, verbrachten wir noch auf der Panoramaterrasse und nahmen Abschied von diesem Naturparadies.

2021 waren wir wieder auf der Diavolezza unterwegs und haben diesmal die Wanderung auf den Munt Pers geschafft, mehr dazu in Blogbeitrag.

Panoramablick auf Berninamassiv
Berghaus Diavolezza

Heimreise mit Grand Tour Foto Spot

Vom Parkplatz an der Talstation Diavolezza ging es zurück über den Berninapass nach St. Moritz. Hier machten wir einen Zwischenstopp. Unterhalb des Hotels Waldhaus am See nur wenige Meter vom Ufer des St. Moritzsees entfernt liegt ein Foto Spot, den wir unbedingt fotografieren wollten für unsere Sammlung über die Grand Tour of Switzerland. Wieder hatten wir Glück und das Wetter war auf unserer Seite. Der Foto-Spot steht für das Engadin und die Ortschaft St. Moritz. Und wie wir fanden, war der Ort mit dem See, den Bergen und einem Teil der Ortschaft im Hintergrund sehr gut gewählt.

Grand Tour of Switzerland Fotospot St Moritz
Grand Tour Foto Spot St Moritz

Weiter ging es, dann in nördlicher Richtung nach La Punt wo am Ufer des Inn ein weiterer Grand Tour of Switzerland Foto Spot lag. Im Mittelpunkt des Foto Spots liegt das Bürgerhaus Chesa Merleda das 1642 bis 1649 für den Hauptmann Ulrich Albertini errichtet wurde. Auf der gegenüber liegenden Seite der Strasse fängt übrigens der bekannte Albulapass, an der das Albulatal mit dem Engadin verbindet.

Grand Tour of Switzerland Fotospot La Punt

Unser nächstes Ziel sollte der Foto-Spot am Füelapass in der Nähe der Haltestelle Wägerhus sein. Hier startet übrigens auch eine der schönsten Wanderungen wie wir finden in der Schweiz, und zwar die Rundwanderung zu den Jöriseen die wir eine Woche später gemacht haben. Den Foto-Spot konnten wir allerdings an diesem Tag nicht finden das lag daran, dass auf der Internetseite zu diesem Zeitpunkt ein falscher Ort angegeben wurde, der einige Kilometer weiter östlich lag als der tatsächliche Aufenthaltsort. Wir brachen die Suche ab und es ging weiter Richtung Heimat. Damit war unser Wochenendausflug beendet.

Fazit:

Um es auf den Punkt zu bringen, der Aufenthalt war Super… ganz einfach. Unser Abstecher auf die Diavolezza und der Berghotel waren durch und durch ein lohnendes Ziel und das noch zu einem wirklich günstigen Preis wie wir fanden. Das gebotene hat uns voll und ganz überzeugt und wir haben bereits beschlossen das ganze wieder einmal zu machen. An Highlights war kein Mangel vorhanden, ob nun der Pers- und Morteratschgletscher oder das Bergpanorama mit Milchstrasse es gab so gut wie keinen Moment wo wir nicht gestaunt haben. Mehr kann man wohl nicht mehr sagen. Was vielleicht das schönste wahr ist, die Tatsache das wir die meiste Zeit im Grund alleine dort oben waren nur beim Abendessen beim Frühstück oder kurz mal draussen sah einige der wenigen Hotelgäste, ansonsten konnte man dieses Naturschauspiel in aller Ruhe geniessen.

Weitere schöne und beeindruckende Ausflüge findet ihr unter der Rubrik Wanderung so zum Beispiel die 5-Seen-Wanderung auf dem Pizol oder die Tour auf den Vilan im Rätikon/Graubünden.

Kennt auch ihr die Diavolezza oder kennt andere schöne Touren, Hütten oder Ausflugsziele, dann schreibt uns doch einen Kommentar dazu.

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