Azoren Insel Pico mit Ponta do Pico

Rundreise auf den Azoren 1. Teil: Insel Pico

Wenn man von den Azoren hört, kann oder können die meisten, damit nicht viel anfangen, man hat, es mal gehört, darunter etwas vorstellen fällt schwer. Am bekanntesten sollten die Azoren wohl aus dem Wetterbericht sein, wo die Inselgruppe des Öfteren erwähnt wird im Zusammenhang mit Hochs und Tiefs, die sich Europa nähern. Und genau so ging es auch uns, wir waren nicht im Bilde darüber, was die Azoren sind und was uns dort erwarten sollte. Für unsere Reise hatten wir 13 Tage geplant, von Zürich ging es mit Tap AirPortugal zuerst nach Lissabon, wo wir zwei Tage die Zeit hatten die Stadt zu erkunden, bevor es nach Pico ging, dann weiter nach Faial. Die letzten Tage verbrachten wir auf der Hauptinsel Sao Miguel, von dort ging es mit kurzen zwischen Stopp in Lissabon wieder zurück nach Zürich.

Fakten über die Azoren:

Die Azoren (oder Ilhas dos Açores) bestehen aus 9 verschieden grossen Inseln und liegen ca. 1500 km westlich von Portugal oder ca. 3500 km östlich von Nordamerika mitten im Atlantischen Ozean und gehören zu Portugal. Auf der gesamten Inselgruppe leben ca. 245.000 Menschen. Die grösste Insel Sao Miguel ist zugleich Hauptinsel der Azoren mit der Verwaltungsstadt Ponta Delgada. Die Azoren sind immer noch ein Geheimtipp unter den Urlaubszielen, wobei Jahr für Jahr immer mehr Touristen die Inseln entdecken. Lonely Planet hat in seinem Buch Best in Travel 2017 die Azoren zu den Top 10 Regionen gewählt. Die meisten Gäste kommen zum Wandern, zum Wale beobachten, Tauchen oder sie nutzen besonders die Insel Faial als Ausgangspunkt beziehungsweise als Zwischenstation für Weltumsegelungen.

Anreise Insel Pico:

Unser erstes Ziel auf den Azoren war die Insel Pico, sie ist die zweitgrösste Insel und hat ca. 14.000 Einwohner. Von Lissabon aus flogen wir mit SATA Air Açores nach Pico. Am kleinen, aber schönen Flughafen nahmen wir unser Mietauto von Autatlantis in Empfang. Für die ersten 2 Nächte hatten wir uns die nette Pension Alojamento Bela Vista im beschaulichen Ort Lajes do Pico ausgesucht, der im Südwesten der Insel liegt. Der Ort war im 18. Jahrhundert Hauptstützpunkt des Walfangs auf den Azoren. Heute erinnert ein Museum an die Geschichte des Walfangs. Da zum Zeitpunkt unseres Urlaubs Nebensaison war, hatten viele Geschäfte und Restaurants geschlossen, gerade in abgelegenen Ortschaften war es daher schwer ein Restaurant zu finden, deshalb ist es ratsam immer etwas Proviant mitzunehmen.

Lajes do Pico Azoren

Von Lajes do Pico unternahmen wir Ausflüge zur Hochebene rund um den höchsten Berg der Azoren und Portugals, den Ponta da Pico, einen Stratovulkan mit einer Höhe von 2351 Metern. Die Hochebene ist von vielen Vulkankegeln und Kratern überzogen, auch, wenn dies nicht sofort in Auge fällt.

Ponta do Pico Azoren

Für alle Frühaufsteher kann ich den kleinen See Lagoa do Capitão empfehlen von Ufer aus hat man zum Sonnenaufgang einen herrlichen Blick über den See zum Ponta da Pico der Teils in verschiedenen rot Tönen erstrahlt. Je nach Jahreszeit kann er auch noch mit Schnee bedeckt sein.

Lagoa do Capitão Sonnenaufgang

Leuchtturm Farol Ponta da Ilha auf Pico:

Einer meiner liebsten Orte auf Pico war der Leuchtturm Farol Ponta da Ilha am östlichen Ende der Insel. Am Leuchtturm entlang führt ein sehr schöner Wanderweg immer der Küste entlang Richtung Norden beziehungsweise nach Süden. Auch das benachbarte Dorf Manhenha mit seinen Lavahängen und Gebäuden ist sehr reizvoll und bietet unzählige Fotomotive. Kleiner Tipp: Am südlichen Ende der kleinen Strasse im Ort hat es einen sehr schönen Picknickplatz aus Lavasteinen.

Farol Ponta da Ilha
Wanderweg Farol Ponta da Ilha
Küste bei Farol Ponta da Ilha

Überall auf der Insel sieht man die Spuren der vulkanischen Aktivitäten, die schwarzen Lavasteine sind überall präsent und werden soweit möglich zum Bau von Mauern, Häusern und vielem mehr verwendet.

Haus aus Lavasteinen

Eine schöne Route ist die Strasse EN2 vom südlichen Teil der Insel über die Hochebene weiter zum nördlichen Teil der Insel bei São Roque do Pico. An der Strasse runter nach São Roque do Pico hat es einen Parkplatz von dem man über die grünen Hänge und Vulkankegel schaut und weiter über das Meer bis zur Nachbarinsel São Jorge.

Aussichtspunkt Pico EN2

Der Ponta da Pico ist das Highlight auf der Insel allerdings gehört etwas Glück dazu ihn in seiner gesamten Pracht zu sehen, denn die meiste Zeit wird er von Wolken umhüllt. Bei unserem Besuch hat er sich meistens am frühen Morgen sowie am Abend von seiner besten Seite gezeigt.

Ponta do Pico Azoren

Zwischen den Ortschaften Terra Alta und Riberirinha hat es einen tollen Aussichtspunkt von, wo man über das Meer rüber zur Insel São Jorge sieht. Man sollte allgemein in Portugal beziehungsweise den Azoren und Madeira immer auf die zwei Schilder mit der Aufschrift Miradouro (Aussichtspunkt) oder einem meist braunen Schild mit einem Fernglas darauf achten denn dort findet man herrliche Aussichtspunkte.

Aussichtspunkt Pico
Aussichtspunkt Pico

Für die drei letzten Nächte auf Pico wechselten wir unsere Unterkunft und fuhren in den Hauptort Madalena ganz in Osten von Pico direkt gegenüber der Insel Faial. Auf dem Weg von Lajes do Pico nach Madalena fuhren wir im Süden immer der ER1 entlang. Im Ortseingang von São João trifft man auf die typischen alten Windmühlen der Azoren allerdings werden sie nicht mehr genutzt viel mehr dienen sie als Fotokulisse für Besucher wie uns. Sie stellen aber auch einen schönen Farbtupfer dar in der oft sehr dunklen Landschaft dar.

Windmühle São João
Windmühle São João

In Madalena hatten wir uns in der Apartmentanlage Jeirões Do Mar eingemietet. Da das Wetter auf den Azoren oft stark schwankt, sollte man sich für alle Witterungen ausrüsten und auch immer ein Alternativprogramm zur Hand haben, falls es mal wieder regnen sollte. Eine solche Alternative ist z.b. die Gruta das Torres ca. 6 km von Madalena entfernt. Mit einer kleinen Gruppe und einem hervorragenden Guide läuft man durch einen Teil des Höhlensystems und kann dort sehr gut die Gewalt der Lavaströme und ihre verschiedenen Eigenschaften sehen. Die Tour dauert ca.  70 Minuten und kostet 7 Euro, wichtig ist, dass man vorher reserviert oder zumindest anruft, da es ansonsten keinen Platz mehr haben kann, gerade wenn man mehr als zwei Personen ist.

Gruta das Torres Pico Azoren

Lavafelder von Pico:

Landschaftlich sehr reizvoll ist die Gegend zwischen Madalena und der kleinen Ortschaft Arcos. Immer entlang der kleinen Strasse an der Küste kommt man an beeindruckenden Lavafelder vorbei die einen starken Kontrast zur restlichen Landschaft und den farbenfrohen Dörfern darstellen. Besonders schön ist Ponta da Baixa bei Arcos. Wenn man über die fast kahlen Lavafelder bis zur Steilküste läuft kann man fast noch die Gewalt der Lavaströme spüren.

Am vorletzten Tag, vor unserem Besuch der Nachbarinsel Faial, kehrten wir noch mal zu einem der schönsten Orte auf Pico zurückkehren, und zwar der Hochebene entlang der Strasse EN3. Wer einiger Massen gutes Wetter hat und von Madalena immer der EN3 bis zu ihrem Ende folgt, bekommt eine beeindruckende Kulisse geboten, immer ist der Berg Ponta da Pico an der Seite und zeigt sich mit etwas Glück auch mal von seiner schönsten Seite. Die Strasse verläuft teils Kilometer lang Kerzengerade durch die Weidegebiete und Moorlandschaften.

Ponta do Pico Azoren
Ponta do Pico
Strasse EN3 Pico Azoren

Fazit zur Azoren Insel Pico:

Vor unserem weiter Flug nach Sao Miguel unternahmen wir noch einen Tagestrip mit unserem Mietwagen nach Faial, mehr dazu könnte ihr im 2. Teil unserer Azoren Rundreise lesen. Die Insel Pico war für uns die speziellste der drei Azoren Insel, auf denen wir waren. Sie ist relativ gross, aber nur sehr dünn besiedelt, deshalb hat man oft das Gefühl in der völligen Abgeschiedenheit zu sein, was den besonderen Reiz ausmacht. Für uns persönlich war die raue Natur und der tägliche Anblick des Monte do Pico in seinen verschiedenen Facetten das schönste. Aber auch die ausgedehnten Lavafelder und das Hochland mit seiner einzigartigen Natur war absolut sehenswert. Was wir nicht gemacht haben war, Wale beobachten, da das für uns nicht die Priorität hatte und auch das raue Wetter und die damit verbundene Seekrankheit liess uns davon abkommen. Wer mehr wissen will, auf der Internetseite von Visit Azores kann man sich informieren, auch über die anderen Inseln.

Habt ihr Fragen oder wart ihr schon mal selber auf den Azoren? Könnt ihr hilfreiche Tipps geben für andere, dann hinterlasst doch einen Kommentar oder einen Link zu eurem Beitrag. Wir würden mich sehr freuen.

Wollte ihr mehr Bilder unserer Reisen und Wanderungen sehen, dann folgt uns auf Instagram oder Facebook….

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